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Wenn Kennzahlen Leben retten

HSU

27. April 2021

Mitarbeiter*innen der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling der Helmut-Schmidt-Universität setzten sich in der jüngst erschienen Studie „Organizing care during the COVID-19 pandemic: The role of accounting in German hospitals“ mit der Frage auseinander, wie die kennzahlenbasierte Steuerung in deutschen Krankenhäusern seit Beginn der COVID-19-Krise dazu beiträgt, Kapazitäten zu planen und die Pflegeversorgung nachhaltig sicherzustellen. KPIs (Key Performance Indicators), die dabei zum Einsatz kommen, könnten, den Studienautoren Jacob Reilley, Nadine Gerhardt und Christian Huber folgend, durchaus auch in anderen Einrichtungen zu einer Optimierung der Gesundheitsversorgung beitragen.

Von Anfang März 2020 bis August 2020, während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie, waren Krankenhäuser erstmals mit der Situation konfrontiert, ihre Infrastruktur anzupassen, um die bisherige Gesundheitsversorgung bei steigenden Hospitalisierungsraten aufrechtzuerhalten. Schnell setzte sich in der Ressourcenplanung ein zentraler Indikator – die Anzahl der COVID-19-Betten – durch. Das Ziel: Standardbetriebsabläufe und das physische Layout des Krankenhausbetriebs sollten unter Krisenbedingungen beherrschbar bleiben. Auf dem Höhepunkt der ersten Welle wurde dieser Indikator in mehrere „Bettenindikatoren“ ausdifferenziert, um Versorgungskapazitäten aufzubauen, die Personalplanung voranzutreiben und frühzeitig Lösungen für die Materialbeschaffung zu finden. 

Kennzahlenbasierte Kapazitätenoptimierung

„Wir fanden heraus, dass sich im Krankenhaus-Management seit Ausbruch der Pandemie ein zentrales Set von Kennzahlen, rund um die Anzahl der Betten für COVID-19-Patient*innen, durchgesetzt hat. Diese Indikatoren erlaubten es dem Krankenhausmanagement aktuelle Konfigurationen zu problematisieren, neue Prozesse zu organisieren und Unsicherheiten planbar zu machen, um die Behandlung von allen Patienten nachhaltig zu gewährleisten“, fasst Studienautor Jacob Reilley das Ergebnis seiner Beobachtungen zusammen. In den letzten Monaten der ersten Welle seien diese Bettenindikatoren dann verwendet worden, um neue Notfallkonfigurationen zu virtualisieren, die allmähliche Rückkehr zur „Normalität“ zu erleichtern und gleichzeitig Kapazitäten zu erhalten, um auf künftige COVID-19 -Wellen vorbereitet zu sein. Steuerungsrelevante Kennzahlen hätten entscheidend dazu beigetragen, aus einer völlig unklaren Situation planbare Handlungen abzuleiten und Entscheidungsgrundlagen zu liefern. 

Im Krankenhaus-Management setzte sich seit Ausbruch der Pandemie ein zentrales Set von Kennzahlen, rund um die Anzahl der Betten für COVID-19-Patienten, durch.
Im Krankenhaus-Management setzte sich seit Ausbruch der Pandemie ein zentrales Set an Kennzahlen, rund um die Anzahl der Betten für COVID-19-Patient*innen, durch.

Theorie & Methode

„In früheren Studien wurde vor allem auf die allokative Funktion des Rechnungswesens in Krisensituationen, d.h. die Verteilung von Ressourcen, fokussiert. Uns geht es in einem neuen Ansatz um die Frage, wie das Rechnungswesen konkret dazu beiträgt in der COVID-19-Krise Strukturen und Prozesse planbar zu halten“, erklärt Jacob Reilley den theoretischen Kontext seiner Untersuchung.

Dazu erforscht das Autorenteam Entscheidungsprozesse in fünf Krankenhäusern, die Teil desselben Konzerns und geografisch über fünf verschiedene Bundesländer in Deutschland verteilt sind. Im Untersuchungszeitraum März bis August 2020 führten die Autor*innen zahlreiche Interviews mit Ärzt*innen und Krankenhausmanager*innen durch. 

Fazit

Obwohl KPIs nur einen indirekten Einfluss auf die tatsächliche Versorgung haben, sind sie eine wichtige Voraussetzung für die Erleichterung der Gesundheitsarbeit während der Pandemie. KPIs erlauben es Akteuren, bisherige Bettenkonfigurationen zu hinterfragen, Prozesse zu organisieren und kritische Entwicklungen zu virtualisieren.

Impfstart an der HSU

HSU

23. April 2021

Heute um 9:00 Uhr nahm das Impfzentrum der Helmut-Schmidt-Universität seinen Betrieb auf. 220 Mitarbeiter*innen des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg, der Universität und anderer Bundeswehreinrichtungen aus der Hansestadt, die nach der Coronavirus-Impfverordnung hohe oder erhöhte Priorität haben, wurden am ersten Tag gegen das SARS-CoV-2-Virus geimpft.

Ein junger Mann bekommt eine Spritze
HSU-Mitarbeiter Tom Langmann bekommt die Spritze.

Das Impfzentrum wird betrieben vom Sanitätsversorgungszentrum Hamburg-Mitte, das ansonsten für die medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten der Helmut-Schmidt-Universität zuständig ist. Im HSU-Impfzentrum erhalten auch die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität die Schutzimpfung, sofern sie das wollen.
Nachdem bereits die ersten Universitätsmitglieder, die nach § 3 der Coronavirus-Impfverordnung hohe Priorität hatten, zur Schutzimpfung in den vergangenen zwei Wochen nach Husum fahren mussten, um dort geimpft zu werden, freute sich Flottillenarzt Jan Kortland, der Leiter des Sanitätsversorgungszentrums Hamburg-Mitte, nun den Bundeswehrangehörigen vor Ort ein Impfangebot machen zu können.

Dessen Vorgesetzter, der Leiter des Sanitätsunterstützungszentrums Kiel, Oberstarzt Dr. Hans-Peter Diller, ist für die Verteilung der Impfstoffe in den nördlichen Bundesländern zuständig. Er überzeugte sich zum Impfstart persönlich von der Leistungsfähigkeit des Impfzentrums, das Kortland hier mit Unterstützung der Universitätsverwaltung und des Covid-19-Lagezentrums der HSU aufgebaut hat. Auch das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg ist personell beteiligt. 400 Personen können hier täglich geimpft werden – sofern genügend Impfstoff nachkommt.

Universitätspräsident Beckmann zeigte sich höchst zufrieden mit der Organisation. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten vier Woche alle Universitätsmitglieder geimpft bekommen, die das wollen. Wenn wir schnell genug Impfstoff bekommen, auch früher.“ In der Wartezone, in der die kürzlich geimpften Personen sicherheitshalber eventuelle Spontanreaktionen auf das Serum abwarten mussten, konnte der Präsident in zufriedene und gelöste Gesichter blicken. Zumindest soweit das unter den FFP2-Masken erkennbar war. Das universitätseigene Impfzentrum ist – ebenso wie das Schnelltestzentrum, das bereits vor vier Wochen an den Start ging – Teil der Strategie der Universität zur Bekämpfung des Coronavirus an der HSU.

Projektstart: iNeP — Integrierte Netzplanung für die drei Energieträger Strom, Gas und Wärme

HSU

21. April 2021

Die Professur für Elektrische Energiesysteme startet unter Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Schulz mit einem Fördervolumen von rund 837.000 Euro in das Projekt Integrierte Netzplanung (iNeP). Das Vorhaben ist Teil des Norddeutschen Reallabors.

In dem vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie geförderten Vorhaben wird in den nächsten fünf Jahren eine Methodik für eine über die Energiesparten hinweg abgestimmte Planung der Energienetze in Hamburg entwickelt. Damit wird der Netzausbau für die drei Energieträger Strom, Gas und Wärme in einer integrierten, also gemeinsamen Weise ermöglicht.

Eine abgestimmte Planung der Energienetze ist ein Erfolgsfaktor für die Erreichung der Klimaziele: Nur so wird es gelingen, die Endenergiebedarfe der Sektoren Industrie, Haushalt, Wärme und Mobilität mit der jeweils klimaschonendsten Energieform – unter anderem Grünstrom, grüner Wasserstoff, Umweltwärme, Solarenergie und den Kombinationen daraus – zu decken. Dabei werden sowohl die verschiedenen physikalischen und technischen Randbedingungen der Netze, als auch die geographische Situation und bereits bestehende Netzinfrastrukturen berücksichtigt. Künftig zu erwartende Endenergiebedarfe müssen innerhalb eines gewählten Szenarienrahmens sinnvoll abgeschätzt werden. Zunächst werden dazu reale Endenergiebedarfe, zukünftige Lastprognosen und Infrastrukturdaten erhoben. Dabei ist geplant, für verschiedene Szenarien bestimmte Regionen sinnvoll in Zonen mit vergleichbarer Bedarfsstruktur einzuteilen.

Als Partner sind der städtische Verteilnetzbetreiber Gasnetz Hamburg GmbH, die Wärme Hamburg GmbH sowie als assoziierter Partner die Stromnetz Hamburg GmbH beteiligt, Wissenschaftspartner im Teilvorhaben sind die Technische Universität Hamburg und die Technische Hochschule Lübeck.

Wisenschaftliche Ansprechpartnerin

Daniela Vorwerk, M.Sc., Professur für Elektrische Energiesysteme, Tel. 040 6541-3655, http://www.hsu-hh.de/ees

Schnelltest-Zentrum an der Helmut-Schmidt-Universität öffnet am 6. April

HSU

1. April 2021

Ab dem 6. April 2021 können Bürgerinnen und Bürger an der Helmut-Schmidt-Universität einen SARS-CoV-2-Schnelltest machen. Das Testzentrum ist Teil des kostenlosen Schnelltest-Angebots der Freien und Hansestadt Hamburg.


Das Testzentrum, das im Garten des Offizierkasinos der Universität an der Rodigallee 98 eingerichtet wird, ist Montag bis Freitag von 9:00 bis 12:00 Uhr und von 12:30 bis 16:00 Uhr geöffnet.

Bei dem Test handelt es sich um einen Spucktest, dessen Ergebnis in wenigen Minuten vorliegt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

„Ich freue mich, dass wir mit unserer Infrastruktur die Freie und Hansestadt Hamburg bei der Pandemiebekämpfung unterstützen können“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann.

Ansprechpartner für die Medien

Pressestelle, Dietmar Strey, Tel. 040 6541-2774, E-Mail: [email protected]

„Und der Sozialpreis 2020 geht an…“

HSU

31. März 2021

Der diesjährige Sozialpreis der Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität (FuF) geht an Oberleutnant zur See Pascal Wöhler. Der mit 500 Euro dotierte Preis wird auf Vorschlag des Studierendenbereichs der HSU alljährlich unter den Studierenden für herausragendes soziales Engagement verliehen. Übergeben wurde die Auszeichnung, mittlerweile gewohnt „remote“, im Rahmen der digitalen Mitgliederversammlung der Freunde und Förderer am 30. März 2021.

Der diesjährige Sozialpreis der Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität (FuF) geht an Leutnant zur See Pascal Wöhler.
Der diesjährige Sozialpreis der Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität (FuF) geht an Oberleutnant zur See Pascal Wöhler.

In seiner Begründung hob das Vorstandsgremium der Freunde und Förderer Wöhlers persönlichen Einsatz in den Bereichen „Soziales Engagement“ und „Sicherheitspolitik“ hervor. Als Leiter und Gründer der IG „Soziales Engagement“ von 2018 bis 2020 trug Oberleutnant Wöhler maßgeblich zur nachhaltigen Kooperation mit der Hamburger Tafel, der Hamburger Arche, der Flüchtlingsunterkunft Elfsaal sowie zur Wiederaufnahme der Verbindung zur Pateneinrichtung des Studierendenfachbereichs C, dem Spielhaus Horner Rennbahn, bei. 

„Oberleutnant zur See Pascal Wöhler zeichnet nicht nur seine soziale Art und seine in jeglicher Hinsicht beeindruckende Hilfsbereitschaft aus, sondern auch der Wille, Veränderungen herbeizuführen und sich im Sinne seines Berufsethos für benachteiligte Gruppen in der Gesellschaft einzusetzen“, so FuF-Geschäftsführer und HSU-Präsident Prof. Dr. Klaus Beckmann in seiner Laudatio.

Der FuF-Vorstand honorierte Oberleutnant Wöhlers Bescheidenheit, die seine persönliche Integrität im Handeln unterstreiche, sowie seine motivierende Wirkung im soldatischen Umfeld. Der Preisträger präsentiere in vorbildlicher Art und Weise den engagierten und sozial geprägten jungen militärischen Anführer, der nicht nur den Blick über den Tellerrand wage, sondern zupacke, wenn er die Möglichkeit sieht.

Die Helmut-Schmidt-Universität gratuliert Herrn Oberleutnant zur See Pascal Wöhler zu seiner wohlverdienten Auszeichnung!

Erste Danksagungen für Amtshilfe bei der Pandemie-Bekämpfung

HSU

31. März 2021

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann und der Leiter des Studierendenbereichs, Oberst Maximilian Olboeter, bedankten sich persönlich bei den ersten Soldaten der Universität für ihren Einsatz bei der Amtshilfe zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Leutnant Lars Burgwinkel, ehemaliger Student der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, und Hauptgefreiter Kevin Schkarlat, ehemaliger Geschäftszimmersoldat im Studierendenfachbereich A, erhielten als Anerkennung für ihre Leistungen eine Dankurkunde und ein Medaillon. „Ihnen heute meine Anerkennung auszusprechen, ist mir ein besonderes Anliegen. Als Angehörige der HSU haben Sie die Universität in vorbildlicher Weise vertreten,“ erklärte der Universitätspräsident. Die Mehrzahl der Soldatinnen und Soldaten, die seit dem vergangenen Jahr in der Amtshilfe eingesetzt waren, haben die Universität mittlerweile verlassen.

Seit Anfang November letzten Jahres haben Soldatinnen und Soldaten der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg Amtshilfe in bislang fünf Pflegeeinrichtungen in Lübeck, Itzstedt, Trittau und Hamburg Amtshilfe geleistet. Aus einer rund 40-köpfigen Bereitschaftsgruppe werden sie bei Bedarf für mehrere Tage in die Einrichtungen entsendet. Dort geht es in der Regel darum, das Pflegepersonal vor Ort mit Tätigkeiten wie der Vorbereitung und der Ausgabe von Malzeiten zu unterstützen. „Nach anfänglicher, kurzer Skepsis wurden wir als Unterstützungspersonal in Uniform durchweg positiv wahrgenommen. Diese Wertschätzung, gerade von den älteren Patientinnen und Patienten, tat echt gut,“ resümmierte Kevin Schkarlat. Der Hauptgefreite will nach Ende seiner Dienstzeit als Soldat selber einen Pflegeberuf ergreifen.

Text: Anna Prehn

Erziehung, eine politische Kategorie?

HSU

29. März 2021

Unter dem Titel „Zwischen ‘Erziehung’ und ‘Vermittlung von Wissen’ für Erwachsene. Andragogische Perspektiven auf die Corona-Pandemie“ untersucht Prof. Dr. Arnd-Michael Nohl, Professor für Erziehungswissenschaft, insbesondere systematische Pädagogik an der Helmut-Schmidt-Universität, gemeinsam mit Dr. Denise Klinge und Prof. Dr. Burkhard Schäffer von der Universität der Bundeswehr München, wie Bürger*innen in Zeiten von Corona durch Politik und Wissenschaft kollektiv zu gesundheitspolitisch gewünschten Verhaltensweisen bewogen werden. Konkret geht es dabei um die Frage, inwieweit Belehrungs- und Erziehungskonzepte in der politischen Kommunikation eine Rolle spielen. Die groß angelegte Studie setzt auf empirische Analysen von Reden, Podcasts und Interviews. Das Kooperationsprojekt startet im April 2021, wird von der VW-Stiftung gefördert und soll im Herbst 2022 auf Schloss Herrenhausen in Hannover präsentiert werden.

Das Forschungsvorhaben zielt darauf ab, aus pädagogischer Perspektive zu untersuchen, wie Bürger*innen durch Belehrung und Erziehung dazu gebracht werden, sich angesichts der Corona-Pandemie infektiologisches Wissen und entsprechendes Verhalten anzueignen. In Analysen von Reden, Expertenbeiträgen, narrativen Interviews und Social-Media-Beiträgen wird andragogische Kommunikation sowohl von Politiker*innen und Expert*innen als auch die Aneignung durch die erwachsene Bevölkerung rekonstruiert.

Prof. Dr. Burkhard Schäffer, Prof. Dr. Arnd-Michael Nohl und Dr. Denise Klinge untersuchen, wie Bürger*innen in Zeiten von Corona durch Politik und Wissenschaft kollektiv zu gesundheitspolitisch gewünschten Verhaltensweisen bewogen werden.
Prof. Dr. Burkhard Schäffer, Prof. Dr. Arnd-Michael Nohl und Dr. Denise Klinge erforschen, wie Bürger*innen in Zeiten von Corona durch Politik und Wissenschaft kollektiv zu gesundheitspolitisch gewünschten Verhaltensweisen bewogen werden.

Krisenbewältigung nicht ohne Bevölkerung möglich

„Unser Projekt leistet aus bildungswissenschaftlicher Perspektive einen Beitrag zur Erforschung von Krisenkommunikation zwischen Staat und Bürger*innen. Es hilft, die Prozesse der politischen Bildung, des Transfers von wissenschaftlichem Wissen und den Umgang der Bevölkerung mit andragogischen Interventionen zu verstehen“, erklärt Projektpartner Professor Arnd-Michael Nohl die Intention seines Forschungsvorhabens. Die erziehungswissenschaftliche Perspektive auf Krisenkommunikation sei wichtig, da in ihr Lösungsstrategien diskursiv zwischen politischen und wissenschaftlichen Eliten einerseits und der Bevölkerung andererseits ausgehandelt werden. Krisenlösung sei letztlich von der Akzeptanz der erwachsenen Bevölkerung abhängig, deren Verhalten entsprechend geändert werden müsse.

Diskursbetrachtungen

Um die aktuelle Krisenkommunikation besser zu verstehen, beleuchten Nohl und Kolleg*innen die pädagogische und didaktische Bedeutung des „Coronadiskurses“, der sich im Zusammenspiel von Politik, Wissenschaft und sozialen Medien konstituiert. Das Projekt wird empirisch valide Ergebnisse zu vier Ebenen des Erziehungs- und Lehrgeschehens in Krisenzeiten liefern:

  • Politische Kommunikation
  • Kommunikation durch Wissenschaftler*innen
  • Bewältigungsstrategien auf sozialen Medien
  • Bedeutung von Erziehungs- und Belehrungsinterventionen im Alltag erwachsener Bürger*innen
Softwaregestützte Analyse eines Podcast-Beitrages von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Softwaregestützte Analyse eines Podcast-Beitrages von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Eine umfassende Theorie politischer Erziehungsdiskurse

Politische Reden, Podcasts, Memes und Verschwörungs-„Theorien“ bilden einen Teil des empirischen Materials, in dem sich politische Bildung und Belehrung der Bevölkerung und erste Reaktionen darauf manifestieren. Dieses Material wird von den Forscher*innen im Sinne des theoretischen Samplings analysiert und im Hinblick auf seine andragogische Bedeutung hin interpretiert. Die Ebene der Alltagspraxis wird in 15 narrativen Interviews und 5 Gruppendiskussionen mit Bürger*innen abgedeckt. 

Das gesamte empirische Material wird mit der Dokumentarischen Methode nach Bohnsack softwaregestützt ausgewertet, um letztlich eine umfassende Theorie und empirische Typologie politischer Erziehungsdiskurse zu generieren.

Neuberufen: Markus Schatz

HSU

29. März 2021

In loser Folge stellen wir an dieser Stelle Persönlichkeiten vor, die Schlüsselpositionen an der Universität neu besetzt haben. Die Reihe steht dabei nicht immer im Zusammenhang mit der chronologischen Reihenfolge der Berufungen.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Markus Schatz, Professur für Strömungsmaschinen in der Energietechnik

Ein Mann in einem grau-blau-karierten Anzug vor einer Turbine
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Markus Schatz, Professur für Strömungsmaschinen in der Energietechnik

Markus Schatz studierte von 1997 bis 2003 Allgemeinen Maschinenbau an der Universität Stuttgart.
In dieser Zeit absolvierte er von 2001 bis 2002 ein akademisches Auslandsjahr an der University of Cape Town, Südafrika.
Im Jahre 2012 wurde ihm der Grad des Doktors der Ingenieurwissenschaften (Dr.-Ing.) verliehen. Das Thema seiner Dissertation war „Bestimmung der Zusammen­setzung der Zweiphasen-Strömung in Niederdruck-Dampfturbinen auf der Grundlage der Licht­extinktions­methode“

Von 2003 bis 2007 war Markus Schatz Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Thermische Strömungsmaschinen und Maschinenlaboratorium (ITSM) der Universität Stuttgart. In den Jahren von 2007 bis 2019 leitete er dort am Institut für Thermische Strömungsmaschinen und Maschinenlaboratorium (ITSM) die Abteilung Thermische Strömungsmaschinen und Thermische Kraftwerke.

2019 folgte Markus Schatz dann dem Ruf auf die Professur für Strömungsmaschinen in der Energietechnik an der Fakultät für Maschinenbau der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. In der Forschung interessiert er sich für Zwei-Phasen-Strömungen, vor allem tropfenbeladene Strömungen, Strömungsmaschinen als Teil von Energiesystemen, Mikrogasturbinen  und wasserstoffgefeuerte Prozesse.

Startschuss für Peer-to-Peer Energiehandel auf Blockchain-Basis

HSU

22. März 2021

Am 8. März 2021 startet unter der Leitung des Instituts für Automatisierungstechnik der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg das Verbundforschungsvorhaben „Integrierte Plattform für Peer-to-Peer Energiehandel und Aktive Netzführung“ (PEAK). Im Rahmen des Projekts PEAK wird ein Prototyp einer integrierten Plattform für Peer-to-Peer (P2P) Stromhandel und aktive Netzführung mit marktbasierter Nutzung von Flexibilitäten (PEAK-Plattform) entwickelt. Zur sicheren Abwicklung kommt die Distributed-Ledger-Technologie, besser bekannt als „Blockchain“-Technologie, zum Einsatz.

„Projekt PEAK will einen Beitrag zur Energiewende leisten, indem Kunden und Versorger in einer integrierten Plattform vernetzt werden. Dies ermöglicht nicht nur eine effizientere Steuerung des Stromnetzes, sondern unterstützt auch die Integration steigender Anteile erneuerbarer Energien“, erklärt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay, Professor für Automatisierungstechnik an der HSU. Das Verbundforschungsvorhaben wird mit knapp 2,8 Million Euro aus Geldern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Das Gesamtprojekt PEAK hat einen Umfang von 4 Millionen Euro.

Als Basis-Technologie für die PEAK-Plattform soll eine Distributed-Ledger-Technologie eingesetzt werden, um die Handelsaktivitäten sicher zu dokumentieren. Die reale Erprobung der PEAK-Plattform erfolgt in einem Feldtest innerhalb des Campusnetzes der Bergischen Universität Wuppertal. Im Rahmen eines „virtuellen Piloten“ werden zusätzlich der Zuwachs von dezentraler Einspeisung, Ausbau der E-Mobilität und größere Netzgebiete adressiert.

Zu den Verbundpartnern des Instituts für Automatisierungstechnik der HSU zählen die Bergische Universität Wuppertal, die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V., die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, PSI GridConnect GmbH, PSI Energy Markets GmbH und die Universität Duisburg-Essen. Gemeinsam erarbeiten sie eine Entwicklungsmethodik für derartige Plattformen und führen Analysen zu Technologiepotentialen, techno-ökonomischen Aspekten, Standardisierungspotentialen und regulatorischen Rahmenbedingungen durch.

Ansprechpartner für die Medien
Pressestelle, Florian Köfler , Tel. 040 6541-3301, E-Mail: [email protected]

Wissenschaftlicher Ansprechpartner
Institut für Automatisierungstechnik, Jan-Philip Beck, M. Sc., E-Mail: [email protected]

Neuberufen: Anozie Ebigbo

HSU

19. März 2021

In loser Folge stellen wir an dieser Stelle Persönlichkeiten vor, die Schlüsselpositionen an der Universität neu besetzt haben. Die Reihe steht dabei nicht immer im Zusammenhang mit der chronologischen Reihenfolge der Berufungen.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anozie Ebigbo, Professur für Hydromechanik

Portraitfoto Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anozie Ebigbo, Professur für Hydromechanik
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anozie Ebigbo, Professur für Hydromechanik

Anozie Ebigbo studierte von 2000 bis 2005 Bauingenieurwesen an der Universität Stuttgart. 2009 wurde er an der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwesen derselben Universität zum Doktor-Ingenieur promoviert. Seine Dissertation hatte den Titel: Modellierung des Biofilm-Wachstums und dessen Auswirkung auf die CO2– und Wasser-(Zweiphasen-)Strömung in porösen Medien.

Anozie Ebigbo war von 2005 bis 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und von 2009 bis 2011 Postdoktorand am Lehrstuhl für Hydromechanik und Modellierung von Hydrosystemen der Universität Stuttgart.
Im Labor für Georessourcen an der Universität Lothringen in Nancy war Ebigbo von 2011 bis 2012 Postdoktorand.
Im Anschluss war er bis 2014 als Postdoktorand am Institut für Angewandte Geophysik und Geothermie des E.ON Energieforschungszentrums der RWTH Aachen tätig.
Von 2015 bis 2016 forschte Anozie Ebigbo am Imperial College London in der Fakultät für Geowissenschaften und -ingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Felsmechanik.
An der ETH Zürich war war er von 2016 bis 2020 Oberassistent in der Gruppe für Geothermische Energie und Geofluide am Institut für Geophysik im Departement Erdwissenschaften.

2020 folgte Anozie Ebigbo dann dem Ruf auf die Professur für Hydromechanik, an der Fakultät für Maschinenbau der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. In der Forschung interessiert Herr Ebigbo sich für die Zweiphasenströmung und Transport in porösen und geklüfteten Medien mit Anwendung unter anderem in der Grundwasserwirtschaft und Grundwasserschutz, der Geothermie oder der Gasspeicherung im Untergrund.