Dr. Robert Hellmann erhielt den Helmholtz-Preis der International Association for the Properties of Water and Steam (IAPWS). Verliehen wurde ihm die Auszeichnung für die „Entwicklung und erfolgreiche Anwendung rein theoretischer Methoden zur Vorausberechnung von thermodynamischen Eigenschaften und Transporteigenschaften mehratomiger Gase einschließlich Wasser und Gasgemischen mit herausragender Genauigkeit“, so die IAPWS.
Der 39-jährige Hellmann ist wissenschaftlicher Laborleiter an der Professur für Thermodynamik. In seiner Forschung befasst sich der promovierte Chemiker damit, grundlegende physikalische Eigenschaften von Gasen, beispielsweise die Dichte oder die Wärmeleitfähigkeit, ausschließlich mit Hilfe von Computersimulationen (ab initio-Quantenchemie und statistische Mechanik) zu bestimmen. „Dies komplettiert die experimentellen Arbeiten, die im Labor der Professur für Thermodynamik durchgeführt werden. Das Zusammenspiel von Theorie und Experiment bildet den Grundpfeiler der Forschungsstrategie an der Professur“, erläutert Hellmann.
Die International Association for the Properties of Water and Steam ist ein internationaler Verband von zwölf nationalen Organisationen, die sich der Erforschung der Eigenschaften des Wassers und dessen Dampfes verschrieben haben. Die Hauptaufgabe der IAPWS ist es, für die physikalischen Eigenschaften von Wasser und zum Teil auch wässrigen Gemischen (beispielsweise Meerwasser) international einheitliche Standards zu formulieren, die ISO-Standards entsprechen. Die genaue Kenntnis der Eigenschaften von Wasser ist in vielen Bereichen von großer Bedeutung, unter anderem in der Energietechnik, der Hydrologie, der Meteorologie, der Klimatologie oder der Ozeanographie.
Der IAPWS Helmholtz Award wird auf der jährlichen Tagung der IAPWS vergeben. Dieses Jahr fand diese Tagung Corona-bedingt virtuell statt. Die Urkunde wurde per Post zugestellt.
Im aktuellen dtec.bw-Projekt H2MIXPROP, das an der Professur für Thermodynamik durchgeführt wird, nutzt Hellmann jetzt seine Methoden, um Eigenschaften von Gemischen von Wasserstoff mit anderen Gasen vorauszuberechnen. Im Zuge der Energiewende kommt solchen Gemischen in einer Vielzahl von Technologien eine Schlüsselrolle zu.
Vizepräsident Univ.-Prof. Dr. Bernd Klauer begrüßte am 15. Oktober 2021 in Vetretung des Universitätspräsidenten eine zehnköpfige Delegation der französischen Marine auf dem Campus der Universität. Die Abordnung wurde geleitet vom Kommandeur der französischen Ecole Navale in Brest, Flottillenadmiral Benoît Baudonnière, und begleitet vom Marineattaché der französischen Botschaft in Berlin, Kapitän zur See Eymeric Donnet.
Neben Laborbesichtigungen und Führungsgesprächen suchte die Delegation vor allem den Austausch mit den Studierenden der französischen Marine, die an der HSU immatrikuliert sind. Baudonnière lobt die hohe Qualität des Studiums an der Universität sowie die professionelle Wahrnehmung der Studierenden durch den Studierendenbereich. „Meine Kadetten sind sehr zufrieden an der HSU“, erklärte der Kommandeur der Ecole Navale.
Anders als in der Bundeswehr, wo militärische Ausbildung und akademische Bildung getrennt sind, vereint die Ecole Navale Marineschule und Hochschule unter einem Dach. Berufsoffiziere der französischen Marine müssen ein technisches Studium absolvieren. Aus diesem Grund sind die französischen Kadetten ausschließlich in den beiden technischen Fakultäten der HSU immatrikuliert. Die Leiterin des Studierendenfachbereichs Alpha — der militärischen Struktur, in der die militärischen Studierenden der HSU organisiert sind — begleitete die Delegation in einer Doppelrolle: Fregattenkapitän Anna Prehn ist „Senior Naval Officer on Campus“ und Vorgesetzte der militärischen Studierenden der Ingenieurwissenschaften in Personalunion.
Für die 550 Studienanfänger des Jahrgangs 2021 begann der neue Lebensabschnitt mit der traditionellen Immatrikulationsfeier, die am 21. Oktober 2021 in einem hybridem Format auf dem Roten Platz im Hauptgebäude stattfand.
Die angehenden Betriebswirt:innen stellen die größte Gruppe dar (98 Studierende), gefolgt von den zukünftigen Bildungs- und Erziehungswissenschaftler:innen (91). An dritter Stelle steht die Fachrichtung Politikwissenschaft mit 68 Studienanfänger:innen, dicht gefolgt vom Studienfach Geschichtswissenschaft (63) und Maschinenbau (57). Die Studienfächer Bauingenieurwesen, Engineering Science (englischsprachiger Studiengang), Elektrotechnik und Informationstechnik, Psychologie, Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre oder Wirtschaftsingenieurwesen belegen jeweils zwischen sieben und 47 Studierende.
Zwölf Studierende haben das neue, interdisziplinäre Studienfach Logistik belegt
Einen weiteren Höhepunkt bildete die Verleihung des Wissenschaftspreises 2020 und von Bestpreisen unter anderem für die besten Absolvent:innen des vergangenen Jahres (siehe Bericht).
Während der Immatrikulationsfeier am 21. Oktober 2021 wurden Studierende, Nachwuchswissenschaftler:innen und Alumni für ihre besonderen Leistungen während des Studiums ausgezeichnet. Nachdem die Preise im Jahr 2020 pandemiebedingt nur postalisch übermittelt worden waren, konnte die Übergabe in diesem Jahr endlich wieder im feierlichen Rahmen stattfinden. Als Festredner wurde diesmal Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT, Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegels und Gastgeber der Talkshow 3 nach 9 bei Radio Bremen, gewonnen. All das ist ein echter Grund zur Freude, denn die Preisverleihung und der akademische Festakt zur Begrüßung des neuen Studierendenjahrgangs hat Tradition an der Universität: Sie sollen den Studienanfänger:innen Ansporn und Vorbild geben und einen würdigen Rahmen für die Auszeichnung besonderer Leistungen bilden.
„Die Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo hielt die Festrede auf der Immatrikulationsfeier 2021.
Die Preisträger:innen 2021
Böttcherpreis
Die jeweils besten Absolvent:innen ihrer Fachrichtung erhielten den vom 2014 verstorbenen Hamburger Kaufmann und Ehrensenator der Universität, Johann Max Böttcher, gestifteten Böttcher-Preis. Der Preis ist mit einer zweckgebundenen finanziellen Unterstützung von 1.000 Euro für eine Bildungsreise, Literatur oder EDV-Zubehör verbunden. Er wird von der gemeinnützigen Böttcher-Stiftung zur Verfügung gestellt, die es sich zur Aufgabe macht, besondere engagierte und talentierte junge Menschen zu fördern.
Oberleutnant Christina Dohr, M. Sc., Studienfach Psychologie. Thema der Masterarbeit: Partnerschaft und Persönlichkeit. Der Einfluss von internen Faktoren auf die Gründe für Untreue in monogamen Beziehungen.
Oberleutnant Johannes Grund, M. Sc. Studienfach Elektrotechnik Thema der Masterarbeit: Analytische und simulationsbasierte Untersuchung ausgewählter resonanter Strukturen mit der Singularity Expansion Method.
Oberleutnant zur See Rouven-Jasper Kluge, M. Sc., Studienfach Volkswirtschaftslehre Thema der Masterarbeit: Ungleichheit und Wirtschaftswachstum: Übersicht und neue Evidenz.
Oberleutnant Maurice Möckel M. Sc., Studienfach Wirtschaftsingenieurwesen. Thema der Masterarbeit: Implementierung einer Public Key Infrastruktur für ein Publish/Subscribe System.
Oberleutnant Maximilian Oehlbrecht, M.A. Studienfach Bildungs- und Erziehungswissenschaft. Thema der Masterarbeit: Wohlbefinden und Integration – Eine empirische Studie zu den Auswirkungen eines well-being oriented HRM-System auf den Integrationserfolg von internationalen Migranten.
Oberleutnant Lt Ivan Ruppel, M.A., Studienfach Geschichte. Thema der Masterarbeit: Das Ende des Alten Reiches in der deutschen Geschichtsschreibung – Eine vergleichende Annäherung an die Historiographie zur Zeit des Deutschen Bundes.
Oberleutnant Leonard Spiering M. Sc., Engineering Science. Simulation einer robusten Regelung einer in zwei Achsen stabilisierten Plattform mit einem nichtlinearen objektorientierten Modell.
Oberleutnant zur See Philipp Ströker, M. Sc., Studienfach Maschinenbau. Thema der Masterarbeit: Berechnung thermophysikalischer Eigenschaften einfacher Fluide durch molekulare Simulationen mit ab initio-Potentialen für Zweikörper- und nichtadditive Dreikörperwechselwirkungen.
Kira Freiin von Hardenberg M. Sc., Studienfach Betriebswirtschaftslehre. Thema der Masterarbeit: Der Einfluss von Produktattributen auf die Konsumentscheidung von Fleisch – eine empirische Untersuchung des deutschen Marktes.
Oberleutnant Frederike Uhl, M.A. Studienfach Politikwissenschaft. Thema der Masterarbeit: Sicherheitspolitik und Rechtspopulismus: Eine qualitative Inhaltsanalyse der sicherheitspolitischen Positionen der Parteien Alternative für Deutschland und Rassemblement National.
Wolfram-Funk-Preis
Der Förderpreis für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter aus einer der beiden technischen Fakultäten in Höhe von insgesamt 2.000 Euro dient der wissenschaftlichen Weiterbildung und wurde von Prof. Dr.-Ing. Wolfram Funk gestiftet. Professor Funk war bis 2003 Inhaber der Professur für Maschinenelemente und Getriebetechnik an der Universität der Bundeswehr Hamburg. Den Wolfram-Funk Preis teilen sich in diesem Jahr zwei wissenschaftliche Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität:
Oberleutnant zur See Guido Schierle, M. Sc., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Leistungselektronik (Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus F. Hoffmann).
Oberleutnant zur See Schierle wird im Rahmen seiner angestrebten Promotion den Einsatz von nach dem Transduktor-Prinzip steuerbaren Induktivitäten in hochfrequent- getakteten Stromrichterschaltungen analysieren.
Christoph Sieber, M.Sc., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Automatisierungstechnik (Prof. Dr.-Ing. Alexander Fay)
Oberleutnant Sieber wird sich in seiner Dissertation mit einem Thema von aktuell hoher Relevanz auseinandersetzen: der Kontrolle autonomer Flugsysteme.
Leutnant zur See Springfeld engagiert sich seit Oktober 2017 im Verein „Solidaritätslauf e.V.“. Dieser Verein veranstaltet seit dem Jahr 2010 einmal jährlich, unter Schirmherrschaft der Bundesministerin der Verteidigung, den „Solidaritätslauf“, um im Einsatz versehrte Kamerad*innen aber auch Polizist*innen sowie andere zivile Einsatzkräfte und deren Familien und Hinterbliebene zu unterstützen. Die Spenden kommen der „Soldaten und Veteranen Stiftung“, der „Oberst Schöttler Versehrten-Stiftung“, der „Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft“ und dem „Bundeswehr Sozialwerk“ zugute. Das Ziel ist dort zu helfen, wo offizielle Unterstützung seine Grenzen findet, um soziale Notlagen abfzufangen.
Leutnant zur See Springfelds Engagement ist deshalb besonders hervorzuheben, weil es einen ganzjährigen Einsatz fordert, um den wichtigen Spendenlauf im Juni zu organisieren. Trotz ihres beherzten Engagements hat sie ihren Bachelor mit „gut“ bestanden und steht kurz vor Abschluss ihres Masterstudiums mit einem Notendurchschnitt von 1,6 hervorragend da. Sie zeigt damit, dass soziales Engagement nicht zu Lasten der Studienleistungen gehen muss.
Aus diesen Gründen erhält Leutnant zur See Springfeld den Sozialpreis 2021 vom „Verein der Freunde und Förderer der HSU/UniBwH“. Mit ihrem sozialen Engagement hat sie eine beispielgebende Funktion für alle Universitätsbürgerinnen und Universitätsbürger. Darüber hinaus sorgt sie mit der Organisation und Durchführung dieses sozialen Leuchtturmprojekts für eine überregionale positive Wahrnehmung der HSU/UniBwH in Bundeswehr und Gesellschaft.
Bestpreis der Clausewitz-Gesellschaft
Für besondere Leistungen im Studium und vorbildliche militärische Pflichterfüllung erhalten drei Preisträger:innen den Preis der Clausewitz-Gesellschaft. Dieser besteht aus einer dreijährigen Mitgliedschaft in der Gesellschaft.
Ausgezeichnet wurden Leutnant Niklas JELINSKI (Studienfach Maschinenbau, Durchschnittsnote 1,0, Teilstreitkraft Heer), Leutnant Anna Hartje in Abwesenheit (Studienfach Bildungs- und Erziehungswissenschaft, Durchschnittsnote 1,7, Teilstreitkraft Heer) und Leutnant Jessica Hartwig (Studienfach Politikwissenschaft, Durchschnittsnote 1,5, Teilstreitkraft Luftwaffe).
Förderpreis „Kreis Mars & Merkur“
Der Kreis Mars und Merkur ist ein Zusammenschluss ehemaliger Offiziere und Reserveoffiziere, die heute in der Wirtschaft Verantwortung tragen. Der seit 2006 jährlich ausgelobte Förderpreis besteht aus einem vier- bis sechswöchigen Praktikum in der Unternehmensführung eines Industrieunternehmens. Mit diesem Praktikum sollen die Preisträger das Verständnis für die Herausforderungen und Verpflichtungen von Führungskräften in der Wirtschaft erlangen und deren Weitsicht über den Soldatenberuf hinaus gefördert werden.
Leutnant Hanna Söhnholz, Studierendenjahrgang 2018 Politikwissenschaft, erhält in diesem Jahr den Förderpreis 2021 des Kreises Mars und Merkur. Söhnholz hat den Bacherlorstudiengang Politikwissenschaft mit der Note 1,2 absolviert.
Söhnholz ist aufgrund ihrer Zuverlässigkeit, ihres persönlichen Einsatzes und ihren akademischen und militärischen Leistungen ein Beispiel in Haltung und Pflichterfüllung für alle Soldatinnen und Soldaten ihrer Dienstgradgruppe. Ihre hervorragenden Leistungen spiegeln sich nicht nur im akademischen und militärischen Bereich wider. In ihrer Arbeit als Vorsitzende des Studentischen Konvents vertritt sie die Interessen aller Studierenden der HSU/UniBw Hamburg mit voller Überzeugung und setzt sich mit hohem persönlichem Einsatz, für die Belange der Studierenden ein.
Mit über einem Jahr pandemiebedingter Verspätung, dafür gleich in zwei wissenschaftlichen Disziplinen, verleiht die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg e. V. den Wissenschaftspreis 2020. Die Dissertationen von Dr. Astrid Hintze (Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) und Dr. Ellen Kollender (Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften) wurden von sämtlichen Jury-Mitgliedern als exzellent und wissenschaftlich gleichwertig bewertet.In ihrer Dissertation befasst sich Astrid Hintze mit regionalen Clustern als schlagkräftige Organisationsformen in der globalisierten Wirtschaftswelt. Ellen Kollenders Dissertationsschrift untersucht die aktuellen Veränderungen der Eltern-Schule-Beziehungen in Deutschland. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle von Eltern mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem. Die Preise wurden am 21. Oktober 2021 bei der Immatrikulationsfeier verliehen.
Entwicklung und Implementierung einer Cluster-Dachmarke
„Der kollektive Prozess einer Markenentwicklung für ein Cluster fokussiert auf die gemeinsamen Stärken und Ziele von Unternehmen, Wissenschaft und öffentlicher Hand in einer Region“, erläutert Hintze die Bedeutung des Themas. „Eine identitätsbasierte Cluster-Dachmarke ist Ausdruck der besonderen Kraft, ermöglicht Identifikation und unterstützt die Koordination der Zusammenarbeit in einem solchen komplexen adaptiven System, welches geprägt ist von der Autonomie der Akteure, flexiblen Grenzen und vielschichtigen Interessen. Die Frage, wie wir Markenidentität in Clustern entwickeln können, ist angesichts ihrer weiterwachsenden Bedeutung von großer sowohl theoretischer als auch praktischer Relevanz. Es freut mich daher besonders, dass das Thema solche Anerkennung findet“, zeigt sich Astrid Hintze über den Preis erfreut. Ihre betriebswirtschaftliche Arbeit zeigt im Kern, wie die noch junge, heterarchische Organisationsform „Cluster“ adäquat gesteuert werden kann. Eine zentrale Koordinationsfunktion leistet dabei die Ausbildung einer kollektiven Markenidentität – ein Prozess, den Hintze empirisch analysierte.
Astrid Hintze ist PostDoc-Mitarbeiterin und Lecturer an der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisationstheorie der HSU. Als Mitglied im Programmbegleitkreis „go-cluster“, eine clusterpolitische Exzellenzmaßnahme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, berät sie den Bund bei seinen clusterpolitischen Maßnahmen.
Eltern, Schule, Migrationsgesellschaft
Ellen Kollender wurde für Ihre Auseinandersetzung mit Ein- und Ausschlussmechanismen im deutschen Bildungssystem ausgezeichnet. Forschungsleitende Frage ihrer Dissertationsschrift ist, inwiefern Eltern mit Migrationsgeschichte von Veränderungen in den Eltern-Schule-Beziehungen besonders betroffen sind und welche Folgen für die schulischen Bildungschancen ihrer Kinder daraus resultieren. Auf einer tieferen Ebene analysiert die Autorin den Wandel der Beziehungen von Eltern zum staatlichen Schulsystem als Beispiel für einen allgemeinen Wandel der Beziehungen von Bürgerinnen und Bürgern zu staatlichen Institutionen.
Ellen Kollender ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich für interkulturelle und vergleichende Bildungsforschung an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mich mit Bildungspolitik, Schulentwicklung und pädagogischer Professionalisierung im Kontext migrationsgesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse, mit Fokus auf Rassismus und intersektionale Diskriminierung in ihren Wechselwirkungen mit neoliberalen Transformationen in Staat, Schule und Gesellschaft. Von September 2019 bis Dezember 2021 war Kollender Mercator-IPC-Fellow am Istanbul Policy Center der Sabancı University.
Die Förderergesellschaft der HSU hat sich die Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit der Hochschule, vor allem des wissenschaftlichen Nachwuchses, zum Ziel gesetzt. Mehrere hundert Mitglieder, darunter eine Reihe von Firmen und Institutionen, setzen sich dafür ein, dieses Ziel zu erreichen und der ökonomischen und gesellschaftlichen Funktion der Universität zu dienen.
Die beiden Dissertationen im Wortlaut:
Dr. Astrid Hintze: Entwicklung und Implementierung einer Cluster-Dachmarke. Kon- zeptualisierung auf strukturationstheoretischer Basis am Beispiel des Luftfahrtclusters der Metropolregion Hamburg (Betreuer: Prof. Dr. Stephan Duschek)
Dr. Ellen Kollender: Eltern, Schule, Migrationsgesellschaft. Neuformation von Ein- und Ausschlüssen in Zeiten neoliberaler Staatlichkeit (Betreuerin: Prof. Dr. Mechtild Gomolla)
Das UDVeo-Forschungsprojekt lädt alle Interessierten aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zu seinem ersten juristischen Workshop am 9. und 10. November 2021 ein. Der 1,5-tägige kostenlose Workshop findet in digitaler Form statt und nähert sich mit Vorträgen und Diskussionen den Leitfragen, wer über die Errichtung von U-Space-Lufträumen entscheiden wird, welche Interessen hierbei zu berücksichtigen sind und wie die Errichtung von U-Space-Lufträumen in Deutschland verwaltungsverfahrensrechtlich umgesetzt werden kann.
Würden Sie einen Löffel wiederverwenden, der in der Toilettenschüssel gelandet war? Ist ein Malerpinsel besonders wertvoll, wenn man weiß, dass ihn Pablo Picasso benutz hat? Wissenschaftlich ausgedrückt: Ein beliebiger Gegenstand, der mit einem anderen Objekt eng assoziiert ist, übernimmt die Valenz dieses Objekts. Auf der Grundlage der „Ansteckungsheuristik“ verändert sich so das Urteil über diesen Gegenstand. Die Ansteckungsheuristik beeinflusst Urteile auch über Menschen und bezieht nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft eines Objekts mit ein. Das Gespräch zwischen Judith Balzukat, M. Sc., und Sozialpsychologe Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Prof. Erb beinhaltet weitere Beispiele aus dem Alltag und eine nähere Erklärung zur Ansteckungsheuristik. Anwendungsbeispiele für den Alltag finden sich am Ende des Videos.
Kooperationsvereinbarung in Ahrweiler unterzeichnet
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU) arbeiten künftig noch enger zusammen. Dazu haben der Präsident der HSU Prof. Dr. Klaus Beckmann und BBK-Präsident Armin Schuster an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) in Ahrweiler heute eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel dieser Vereinbarung ist es, die seit Jahren bestehende erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der HSU und der Bundesakademie des BBK zu intensivieren. Durch die stärkere Vernetzung soll die schnittstellenübergreifende und kompetenzorientierte Ausbildung in der zivil-militärischen Zusammenarbeit vertieft werden.
Ausbildungen gemeinsam planen
Im Zentrum der Kooperation steht die gemeinsame Ausbildung und hier insbesondere die Weiterentwicklung des Master-Studiengangs „Zivil-Militärische Zusammenarbeit“ an der HSU.
Gerade vor dem Hintergrund neuer globaler und (pan-)europäischer Bedrohungslagen wird deutlich, wie wichtig die praxisnahe und kohärente Qualifizierung von Akteurinnen und Akteuren im Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit ist. „Der Zivilschutz ist die wichtigste Aufgabe des BBK. Wirksamer Schutz im schlimmsten aller Fälle gelingt nur, wenn alle Partner der zivilen und militärischen Aufgabenbereiche sich und ihre Arbeitsgebiete gegenseitig gut kennen. Ein Grundstein dazu wird in einer exzellenten wissenschaftlichen Ausbildung gelegt, in der der Austausch und die Vernetzung mit verschiedenen Partnern der Gefahrenabwehr im Fokus stehen. Mit unserer Vereinbarung leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu“, so BBK-Präsident Armin Schuster.
„Die jüngste Kooperationsvereinbarung mit der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und zivile Verteidigung ist eine echte Bereicherung für das Lehrveranstaltungsangebot unserer Weiterbildungsstudiengänge Civil-Military Interaction und Führung in der Medizin“, zeigt sich auch HSU-Präsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die vertiefte Zusammenarbeit erfreut. „Ich bin überzeugt, dass wir unseren Studierenden damit eine noch praxistauglichere Ausbildung im Bereich des internationalen Katastrophen- und Zivilschutzes, der Auslandshilfe sowie der zivil-militärischen Zusammenarbeit bieten können.“ Im Rahmen der heute unterzeichneten Kooperation ist ebenfalls vorgesehen, die gemeinsame Zusammenarbeit mit deutschen und ausländischen Hochschulen im Bereich Lehre & Forschung auszubauen und sich auch hinsichtlich der Akquise von Projektmitteln auszutauschen und zusammenzuschließen.
Ihre Ansprechpersonen für weiterführende Fragen:
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Vom 12. Oktober bis 30. November 2021 läuft eine Ringvorlesung „Rassismus und Rechtsextremismus in der institutionellen Mitte der Gesellschaft – Anfragen an den politischen Bildungsauftrag der Bundeswehr/Universität“. Veranstalter ist der Arbeitsbereich Interkulturelle und vergleichende Bildungsforschung der Fakultät für Geistes und Sozialwissenschaften.
Die Vorträge, die immer dienstags um 18:00 Uhr beginnen, finden zum Teil online, zum Teil hybrid an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg statt. Um teilzunehmen, melden Sie sich bitte per E-Mail unter [email protected] an. Sie erhalten dann weitere Informationen zur Teilnahme.
Programm
12.10.2021 – Vortrag
„Die geforderte Mitte”: Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland
Prof. Andreas Zick (Universität Bielefeld)
Kommentar: Prof. Thomas Höhne (HSU)
Mit einem Grußwort von Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann
19.10.2021 – Vortrag
Rassismus – vom Kolonialismus zum Brexit. Auswirkungen auf Bildungsprozesse und -systeme
Prof. em. Gill Crozier (University of Roehampton, London/UK)
Kommentar: Univ.-Prof. Dr. Teresa Koloma Beck (HSU)
26.10.2021 – Vortrag
Wie tickt die Truppe? – Rechtsextremismus in der Bundeswehr
Dr. Klaus Naumann (Beirat für Fragen der Inneren Führung des Bundesministeriums der Verteidigung)
Kommentar: Prof. Arnd-Michael Nohl (HSU)
09.11.2021 – Moderiertes Gespräch
10 Jahre nach Aufdeckung des „NSU”: Stand und Perspektiven der Auseinandersetzung mit Rassismus und Rechtsextremismus in der Bundeswehr
Dr. Eva Högl (Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages)
Nariman Hammouti-Reinke (Deutscher.Soldat e. V., Berlin),
Nissar Gardi („empower” – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, Hamburg)
Moderation: Univ.-Prof. Dr. Mechtild Gomolla, Dr. Ellen Kollender (HSU)
16.11.2021 – Vortrag
Antifeminismen – Einfallstor für Rassismus und Rechtsextremismus?
Univ.-Prof. Dr. Annette Henninger (Philipps-Universität Marburg)
Kommentar: Univ.-Prof. Dr. Katharina Liebsch (HSU)
23.11.2021 – Moderiertes Gespräch
Steht die Bekämpfung von Rassismus auf der Agenda in Politik und Institutionen?
Aminata Touré (Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages),
Dr. Hendrik Cremer (Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin),
Univ.-Prof. Dr. Mechtild Gomolla (HSU)
Moderation: Dr. Aysun Doğmuş, Dr Ellen Kollender, Lisa M. Rosen, M. A. (HSU)
30.11.2021 – Podiumsdiskussion von und mit Studierenden der HSU
Rechtsextremismus, politische Bildung und Universitätskultur