Alte Studienfreunde treffen, neue Kontakte knüpfen, entspannt fachsimpeln und sich informieren, was sich an der vertrauten Alma Mater verändert hat: Diese Gelegenheit nutzten zahlreiche Ehemalige der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) jetzt beim Alumni-Tag 2023. Nach der Begrüßung durch ihren Gastgeber, Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann, hatten sie Gelegenheit, sich bei Führungen durch die aktuelle Ausstellung über den Mathematiker, Publizisten und Pazifisten Emil Julius Gumbel (1891-1966) in der Bibliothek und durch die Räumlichkeiten der Fakultäten ein zeitgemäßes Bild ihrer früheren Ausbildungsstätte zu machen. Viel Aufmerksamkeit bekam die Ausstellung „Die Universität im Wandel der Zeit“, in der anlässlich des diesjährigen 50jährigen Gründungsjubiläums die Entstehungsgeschichte und Meilensteine der Hochschule dargestellt werden.
In seinem Grußwort zog Präsident Beckmann eine kurze Bilanz und skizzierte anstehende Neuerungen, etwa die Entwicklung innovativer Forschungsprofile, vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen.
Ein gemeinsamer Bummel über den Weihnachtsmarkt zugunsten des Vereins Ankerland e. V. rundete den Alumni-Tag 2023 ab.
Im Beisein von Wissenschaftlern der Professuren für Geotechnik, Wasserbau sowie Konstruktionswerkstoffe und Bauwerkserhaltung der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) unterzeichneten Prof. Dr. Klaus Beckmann, Präsident der HSU/UniBw H, und Prof. Dr.–Ing. Dr.–Ing. E.h. Christoph Heinzelmann, Leiter der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), in Hamburg eine Kooperationsvereinbarung.
Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen BAW und Universität organisatorisch, inhaltlich und zeitlich abzustimmen. Gleichzeitig soll die Kooperation mit Blick auf die gemeinsame Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gestärkt werden. Mit der Vereinbarung verleihen die Parteien den bereits bestehenden vertrauensvollen Arbeitsbeziehungen einen formalrechtlichen Rahmen. „Wir freuen uns, mithilfe dieser Kooperation gemeinsam mit der BAW die qualitativ hochwertige Ausbildung im Forschungs- und Entwicklungsbereich, gerade bezogen auf die technischen Laufbahnen, gewährleisten zu können“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann.
Vereinbarung vereinfacht Zusammenarbeit auf Forschungsebene
Enge Forschungsbeziehungen mit der BAW unterhalten bereits die Professur für Geotechnik unter Leitung von Univ.-Prof. Dr.–Ing. habil. Sascha Henke, die Professur für Konstruktionswerkstoffe und Bauwerkserhaltung unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Sylvia Keßler sowie die Professur für Wasserbau unter Leitung von Univ.-Prof. Dr.–Ing. habil. Mario Oertel mit den BAW-Abteilungen für Geotechnik, Bautechnik und Wasserbau (Binnengewässer und Küste).
„Die Kooperationsvereinbarung ermöglicht eine unkomplizierte Zusammenarbeit auf Forschungsebene und stellt die langfristige Planbarkeit von Projekten sicher“, erklärte Axel Puckhaber, Kanzler der HSU/UniBw H.
Im Wasserbaulabor wird Forschung greifbar
Vor der feierlichen Unterzeichnung konnte sich die Delegation der BAW bei einem Rundgang durch das neue Bauingenieurwesen-Laborgebäude der HSU/UniBw H in Glinde einen persönlichen Eindruck von der Vielfalt und den modernen Anschaffungen verschaffen. Eine bedarfsgerechte Unterstützung und Förderung der HSU/UniBw H durch die BAW ermöglicht beispielsweise die Anschaffung einer leistungsstarken Sandrieselanlage. „Mit diesem Gerät können die Forschenden Bodenprofile wirklichkeitsgetreu nachbauen“, erläuterte Prof. Dr. Henke. So lasse sich beispielsweise das Verhalten von Pfählen testen, bevor diese am realen Standort eingebaut werden.
„In den vergangenen Jahren haben wir die HSU beim Aufbau ihres neuen Studiengangs Bauingenieurwesen unterstützt. Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung treten wir in eine neue Phase ein und intensivieren unsere Kooperation in Lehre und Forschung“, sagte BAW-Leiter Heinzelmann.
Studierende können BAW-Labore in Hamburg und Karlsruhe nutzen
Die Kooperationsvereinbarung gilt zunächst für fünf Jahre. Die Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge „Bauingenieurwesen“ können unter Anleitung der Lehrkräfte der HSU/UniBw H neben den Labor- und Versuchseinrichtungen am Standort Hamburg – Geotechniklabor und Wasserbauliche Versuchseinrichtungen – auch das Baustofflabor, Chemielabor, Geotechniklabor und die Wasserbaulichen Versuchseinrichtungen am Standort Karlsruhe nutzen.
Hohe Sicherheit und modernste 5G-Technologie für die Forschung: Die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) betreibt jetzt in Kooperation mit der Telekom und Ericsson ein eigenes 5G-Campus-Netz. Das Campus-Netz basiert auf den neuesten verfügbaren Standards. Es versorgt Projekte des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) zuverlässig mit leistungsstarkem Mobilfunk über 5G-Standalone (5G SA). Auch Partner aus Wissenschaft und Industrie können das innovative 5G-Testfeld zur Erprobung digitaler Anwendungen nutzen.
5G-Forschung für die drahtlose Vernetzung von industriellen Prozessen
Mit dem 5G-Campus-Netz erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HSU/UniBw H unter anderem die drahtlose Vernetzung industrieller Produktions- und Geschäftsprozesse. Untersucht wird dabei das Zusammenspiel der Echtzeit-Vernetzung von Sensoren, Aktoren und cyberphysikalischen Systemen. Dabei kommen auch Cloud Computing und Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Im Fokus stehen Anwendungen aus den Bereichen Automatisierungstechnik und Logistik, autonom agierende Roboter, Drohnenabwehrsysteme sowie 5G-basierte Safety- und Security-Anwendungen.
Entwicklung neuer Produkte unter realen Bedingungen
„5G-Standalone wird unserer Forschung zu Digitalisierung und Zukunftstechnologien einen weiteren Schub geben. Mit der Netztechnik von Ericsson und dem Campus-Netz der Deutschen Telekom schaffen wir beste Voraussetzungen für den Innovationstransfer zwischen Forschung und Praxis“, sagt Prof. Dr.–Ing. Gerd Scholl, Inhaber des Lehrstuhls für Elektrische Messtechnik an der HSU/UniBw H. „Im Testfeld entwickeln Wissenschaft und Industrie unter realen Bedingungen neue Produkte, Anwendungen sowie Geschäftsmodelle auf Basis von 5G.“ Die Plattform hierfür ist das dtec.bw-Projekt Digitale Sensor-2-Cloud-Campus-Plattform (DS2CCP).
Eigene Netz-Infrastruktur bietet hohe Sicherheit
An der HSU/UniBw H setzt die Telekom das System „Campus-Netz Private“ ein. Hierfür hat das Unternehmen auf dem Universitätsgelände sechs Indoor-Antennen installiert. Zwei weitere Micro-Sendestationen wurden im Außenbereich aufgebaut. Das 5G-SA-Campus-Netz funktioniert getrennt vom öffentlichen Mobilfunknetz. Die gesamte Infrastruktur, von den Antennen über aktive Systemtechnik, Gateways bis hin zum Netzwerkserver, befindet sich auf dem Gelände der HSU/UniBw H. Dadurch bleibt der gesamte Datenverkehr im lokalen Campus-Netz.
Maximale 5G-Leistung und kurze Wege für Daten
Die lokale Anbindung der Universität ermöglicht eine besonders schnelle Verarbeitung der Daten. Die kurzen Wege der eigenständigen 5G-Architektur unterstützen datenintensive Anwendungen mit ultrakurzer Reaktionszeit im Millisekunden-Bereich. Das 5G-SA-Netz funkt dabei auf eigens für die Universität reservierten Frequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 Gigahertz. Bis zu 100 Megahertz Bandbreite stehen den Forschenden so exklusiv zur Verfügung.
Das Campus-Netz unterstützt für die Industrie wichtige Funktionen wie Network-Slicing und Ultra-Low-Latency. Damit wird die HSU wertvolle Erkenntnisse für das 5G-Ökosystem und damit für die gesamte Industrie 4.0 liefern.
Innovation in Echtzeit: Anbindung an 5G-Test-Plattform von Ericsson
Eine Besonderheit bei der privaten 5G-Architektur des Campus-Netzes: Erstmals ist ein Teil des 5G-Kernnetzes direkt mit einer 5G Device and Network Testing (DNT) Platform von Ericsson in Düsseldorf verbunden. Damit profitiert das Campus-Netz von den neuesten Updates und Weiterentwicklungen des Netzausrüsters – noch vor der offiziellen Markteinführung. Forscherinnen und Forscher können so die neuesten Netzfunktionen testen. Wichtig dabei: Trotz der Verbindung mit der externen Ericsson 5G DNT-Platform wird der universitätseigene Datenverkehr ausschließlich im privaten Teil des Campus-Netzes vor Ort verarbeitet.
Volle Kontrolle und Flexibilität
Die HSU/UniBw H kann das private Netz flexibel anpassen und unterschiedliche Funktionen on-demand verwalten. So wird beispielsweise der Datenverkehr innerhalb des Campus-Netzes bedarfsgerecht für bestimmte Anwendungen priorisiert. Das geschlossene System zeichnet sich dabei durch seine hohe Daten- und Ausfallsicherheit aus: Durch eine redundante Architektur des lokalen Kernnetzes funktioniert das Netz auch bei einer Unterbrechung zum cloudbasierten Management-Portal zuverlässig weiter. Darüber hinaus profitiert die Universität von einer garantierten und durchgängigen Verfügbarkeit.
Test von 5G-mmWave-Technologie geplant
Die Partner wollen zunächst drei Jahre zusammenarbeiten und in Zukunft auch die innovative 5G-Millimeterwellen-Technologie (5G mmWaves) erproben. Hierbei kommt das Frequenzspektrum im Bereich 26 Gigahertz zum Einsatz. Es wird von der Bundesnetzagentur direkt den Interessenten zugeteilt und ermöglicht hohe Datenraten. Die Nutzung ist derzeit nur für lokale Anwendungen erlaubt. Das Frequenzspektrum eignet sich deshalb besonders für 5G-Campus-Netze mit datenintensiven Anwendungen.
Noch bis zum 7. Januar 2024 können gründungsinteressierte Frauen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sich um eine Teilnahme am Förderprogramm EXIST-Women des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz bewerben. Die Initiative, an der auch die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg teilnimmt, unterstützt die Akademikerinnen gezielt in der Phase vor der Unternehmensgründung.
Antworten auf die wichtigsten Fragen haben wir im Folgenden gebündelt.
An wen richtet sich EXIST-Women?
An Absolventinnen (der Abschluss kann auch länger als 5 Jahre her sein), Wissenschaftlerinnen, Studentinnen (Bachelorabschluss oder mindestens die Hälfte der Studienleistungen erbracht) sowie an Frauen mit Berufsausbildung und Bezug zur Hochschule, die sich für das Thema Gründung interessieren und an einem 12-monatigen Qualifizierungsprogramm teilnehmen wollen. Die Teilnahme ist auch studien- oder berufsbegleitend möglich.
Eine konkrete Gründungsidee kann, muss aber nicht vorhanden sein. Gefördert werden auch Ideen, die nicht wissens- oder forschungsbasiert sind, aber auf eine spätere wirtschaftliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Von der Förderung ausgeschlossen sind Frauen, die zuvor schon eine Gründungsförderung des Bundes oder der Länder erhalten haben.
Was bietet EXIST-Women?
Teilnahme an einem 12-monatigen Qualifizierungsprogramm zur Unternehmensgründung
individuelles Coaching durch das Gründungsnetzwerk der Hochschule
unternehmerische Unterstützung durch eine Mentorin
bundesweites Gründerinnen-Netzwerk
einmalig Sachmittel in Höhe von 2.000 € (z. B. für Coaching, Reisekosten oder die Validierung der Gründungsidee)
optional ein 3-monatiges Stipendium, falls die Bewerberin kein Einkommen hat oder höchstens 20 Stunden pro Woche arbeitet. Abhängig von der Qualifikation umfasst es 1.000 bis 3.000 Euro pro Monat plus Kinderzuschlag
Welche Verpflichtungen haben Teilnehmerinnen?
Die erfolgreichen Bewerberinnen nehmen am „Seminar Gründerin“ teil. Sie besuchen regelmäßig die jeweils relevanten Veranstaltungen des Gründungsnetzwerks vor Ort und nehmen Termine zur individuellen Beratung durch das Gründungsnetzwerk sowie zum Austausch mit ihrer Mentorin wahr. Optional können sie die zentral angebotenen Gründerinnenforen und Netzwerkveranstaltungen besuchen. Am Ende der Förderung fassen die Teilnehmerinnen ihre Gründungsidee und die von ihnen dazu erarbeiteten Ergebnisse kurz und prägnant auf einer Seite schriftlich zusammen. EXIST-Women ist eine Maßnahme zur Gründungssensibilisierung und -qualifizierung. Eine Verpflichtung zur Unternehmensgründung besteht nicht.
Wo stehen die Teilnehmerinen am Ende des 12-monatigen Qualifizierungsprogramms?
Durch die Angebote an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) und die zentral angebotenen Veranstaltungen wissen sie, worauf es bei einer Unternehmensgründung ankommt und wie das geht. Darüber hinaus haben sie andere Gründerinnen kennengelernt und können ihre Erfahrungen rund ums Gründen austauschen. Sie konnten eine neue, tragfähige Gründungsidee entwickeln oder ihre schon bestehende Idee weiterentwickeln und das Geschäftsmodell validieren. Schließlich kennen sie dann die nächsten Schritte für eine eigene Gründung und haben im Idealfall sogar schon Mitgründerinnen und Mitgründer gefunden oder eine Folgefinanzierung eingeworben.
Wo findet das Programm statt?
Die HSU/UniBw H qualifiziert Dich online oder vor Ort, vielleicht auch in Kooperation mit anderen Hochschulen in der Region. Außerdem nimmst Du an bis zu vier zentral angebotenen EXIST-Women Veranstaltungen teil und triffst dort angehende Gründerinnen aus ganz Deutschland.
Wer wählt die Teilnehmerinnen aus?
Das übernimmt eine fünfköpfige Jury an der HSU/UniBw H. Bewerben können sich auch Studentinnen und Absolventinnen anderer Hochschulen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HSU Innovation Hub bzw. der Abteilung Transfer ([email protected]) bieten eine persönliche Beratung zu diesem Förderprogramm an.
Wie kann ich mich an der HSU/UniBw Hbewerben?
Für eine Bewerbung an der HSU/UniBw H sind folgende Unterlagen notwendig:
Motivationsschreiben 1-2 Seiten (als PDF)
Beschreibung der Gründungsidee in Form eines Pitch Decks (höchstens 10 Folien)
Lebenslauf (PDF)
formlose Bestätigung im Anschreiben der E-Mail, dass noch keine Kapitalgesellschaft gegründet wurde
Die Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 07.01.2024 entweder per Mail an [email protected] gesendet oder via Dropbox oder Wetransfer zum Download bereitgestellt werden.
Neben den formellen Kriterien (die der EXIST-Women-Website zu entnehmen sind) sowie der persönlichen Motivation und den Erfahrungen werden bei der Auswahl der Stipendiatinnen insbesondere folgende weitere Kriterien berücksichtigt:
Umsetzbarkeit des Gründungsvorhabens
Innovationsgrad und Skalierbarkeit
thematischer Fit zur HSU/UniBw H (wissens- oder technologiebasierte Gründungen mit Anknüpfungspunkten zu Studien- und Forschungsthemen der HSU/UniBw H)
Wann endet die Bewerbungsfrist?
Eine Bewerbung ist bis zum 7. Januar 2024 möglich.
Wo finde ich weitere Informationen zu EXIST-Women?
Sie packten an, als die Flut im Sommer 2021 das Ahrtal verwüstet hatte. Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr halfen den Menschen in Not. Sie räumten auf, sie standen den Betroffenen tatkräftig zur Seite.
Zehn dieser Helferinnen und Helfer studieren heute an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H). Gemeinsam mit allen Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr nahmen sie jetzt in einer feierlichen Zeremonie in Mayen/Ahrtal die Fluthilfemedaille entgegen. Mit der Auszeichnung würdigte die Stadt die unermüdliche Einsatzbereitschaft und die außerordentliche Unterstützung der Bundeswehr während der Flutkatastrophe.
Besonders emotional war der Festakt für die Studierenden, die aus der Region stammen und deren Familien von der Flut persönlich betroffen waren. Die Auszeichnung symbolisiert nicht zuletzt die besondere Verbundenheit, die in dieser Ausnahmesituation zwischen den Soldatinnen und Soldaten und der Zivilbevölkerung entstanden ist.
Ausgezeichnet wurden die Preisträgerinnen und Preisträger für das Lehrbuch „Grundrechte“, dessen Creative-Commons-Lizenz eine freie Nachnutzung ermöglicht. Das Werk entstand in einem kooperativen Schreibprozess als gemeinsame Arbeit von 23 Autorinnen und Autoren. Es wird durch interaktive digitale Übungen und ein – ebenfalls frei lizenziertes – Fallbuch ergänzt.
Der Open-Access-Preis der Humboldt Universität wurde 2020 von der Universitätsbibliothek zur Honorierung herausragender oder außergewöhnlicher Leistungen von Universitätsmitgliedern im Bereich Open Access etabliert. Er ist mit 5000 Euro dotiert.
Die International Electrotechnical Commission (IEC) hat jetzt den Internationalen Standard IEC 61139-3:2023 „Industrial networks − Single-drop digital communication interface − Part 3: Wireless extensions“ veröffentlicht. Dieser Erfolg krönt die jahrelange intensive Forschungsarbeit eines zehnköpfigen Teams von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Professur für Elektrische Messtechnik der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H).
Basis für moderne und hochflexible industrielle Automatisierungskonzepte
Der Standard, in Fachkreisen besser bekannt unter dem Markennamen „IO-Link Wireless“, beschreibt eine schnelle und zuverlässige Funkkommunikation zwischen Sensoren, Aktuatoren und zugehörigen Basisstationen in industriellen Fertigungsumgebungen. Er stellt eine Basistechnologie für die Umsetzung moderner und hochflexibler Automatisierungskonzepte beispielsweise im Sinne von Industrie 4.0 dar.
Lohn für 20 Jahre Forschung
Seit rund zwei Jahrzehnten wird an der Professur für Elektrische Messtechnik der HSU an drahtlosen, schnellen, zuverlässigen und energieautarken Funksystemen für die Industriekommunikation geforscht. Diese Arbeiten wurden in verschiedenen Forschungsprojekten wie „ENAS“, „MIKOA“ sowie „ESIMA“ durchgeführt. Sie werden aktuell im Rahmen von dtec.bw „DS2CCP“ weiterentwickelt.
Mit dem Ziel, den weiterentwickelten IO-Link Wireless Standard auch in einen international anerkannten IEC-Standard zu überführen, bildete sich ein Konsortium aus den Firmen Balluff, Festo, Kunbus, sowie der DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik) Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE unter der Leitung der HSU − Professur für Elektrische Messtechnik.
Ein Konsortium aus L.A.N. Winkel Consulting, VDE/DKE und der Professur für Elektrische Messtechnik setzte die abschließende Normungsarbeit in den Arbeitsgruppen der DKE auf nationaler Ebene sowie der IEC auf internationaler Ebene um. Gefördert wurde dieser Prozess vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und von der IO-Link Community / PROFIBUS Nutzerorganisation e.V.
Hand in Hand mit französischen Mitarbeitenden des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge setzten Studierende der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) jetzt Gräber deutscher Soldaten des Ersten Weltkriegs auf dem nordfranzösischen Soldatenfriedhof Pont de Nieppe instand.
Die Freiwilligen säuberten metallene Grabkreuze und richteten sie neu aus. Sie reinigten und strichen das Eingangstor und die Gedenktafel am Eingang des Friedhofs. Diese Maßnahmen dienten nicht nur der Erhaltung des Friedhofs, sondern auch der Würdigung der Gefallenen. Trotz sprachlicher Barrieren entwickelte sich eine effektive Zusammenarbeit und die Soldaten konnten in Natura erfahren, was „interkulturelle Kompetenz“ bedeutet. Die abschließende Kranzniederlegung gemeinsam mit einer Delegation der Unteroffiziersschule der Luftwaffe (USLw) und Mitarbeitenden des Volksbunds unterstrich die internationale Kooperation, welche für solche Einsätze unerlässlich ist und eine würdevolle Erinnerungskultur ermöglicht.
Deutsch-französische Erinnerungskultur
Neben den Grabpflegearbeiten widmete sich die Delegation der HSU der Auseinandersetzung mit dem Thema „Gefallene deutsche Soldaten in Frankreich“. Die Studierenden besichtigten historische Stätten wie etwa alte Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg, die Gedenkstätte Tyne Cot Cemetery and Memorial, Dunkerque und die „Last Post Ceremony“ in Ypern. Besonders beeindruckt zeigten die teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten sich vom Besuch der Gedenkstätte Tyne Cot Cemetery and Memorial. Dort wurden annähernd 12.000 gefallene Soldaten des Commonwealth begraben. Ein Denkmal erinnert an weitere 34.000 vermisste Soldaten. Mit ihrem weißen Erscheinungsbild wirkt die Gedenkstätte wie eine Tempelanlage. Die Anzahl und Anordnung der Grabsteine bleiben nachhaltig im Gedächtnis.
Der Grabpflegeeinsatz in Pont de Nieppe war nicht nur eine praktische Maßnahme zur Erhaltung und Pflege des Soldatenfriedhofs, sondern auch ein Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung und zur Erinnerungskultur. Die intensiven Pflegearbeiten bei schönstem Wetter, die interkulturelle Zusammenarbeit und die Auseinandersetzung mit der Geschichte verdeutlichen die Wichtigkeit des Erhalts von Gedenkstätten und der Pflege der Erinnerung an die Opfer von Kriegen.
Seit einem halben Jahrhundert sichern die beiden Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München die akademische Ausbildung der Offiziere. Dieses runde Jubiläum nahm Verteidigungsminister Boris Pistorius als Gastgeber zum Anlass, beide Institutionen jetzt mit einem Großen Zapfenstreich, dem höchsten und feierlichsten Zeremoniell der Bundeswehr, zu würdigen.
Stellv. Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, Präsident der UniBw Hamburg, Prof. Dr. Klaus B. Beckmann, Präsidentin der UniBw München, Prof. Dr. Ing. habil. Eva-Maria Kern und Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius (von links nach rechts), beim Großen Zapfenstreich in Berlin für die Universitäten der Bundeswehr
Großer Zapfenstreich in Berlin für die Universitäten der Bundeswehr
Prof. Dr. Klaus Beckmann, Präsident der HSU/ UniBw Hamburg (7. v. l.) zwischen Prof. Dr. Eva-Maria Kern, Präsidentin der UniBw München (links von ihm) und Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz beim Empfang vor dem Zeremoniell.
Verteidigungsminister Boris Pistorius beim Empfang vor dem Großen Zapfenstreich
In seinem Grußwort betonte Pistorius die große Bedeutung einer hochwertigen akademischen Ausbildung der Offiziere. Diese müssten immer schwierigere Lagen unter Anwendung und Mitgestaltung immer komplexerer Systeme meistern. Aufgabe der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) und der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) sei es, die wachsenden Herausforderungen sich verschärfender Verteilungskonflikte und globaler Systemrivalitäten in Forschung und Lehre aufzugreifen und in die bundesdeutsche Sicherheitsarchitektur einzubringen. Ganz im Sinne des Initiators dieser besonderen Hochschulen, dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt – gleichzeitig Namensgeber der Universität der Bundeswehr Hamburg −, gehe es beim Masterstudium um weit mehr als um Ausbildung. „Es geht um Selbstreflexion und Haltung“, sagte der Verteidigungsminister.
Özoğuz: Exzellente Forschung, exzellente Bildung
Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz, als Vorstandsvorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität auch persönlich verbunden, ließ in ihrer Ansprache die Anfänge der Bundeswehruniversitäten Revue passieren. Sie unterstrich die Relevanz exzellenter Forschung für exzellente Bildung. Beides sei in Hamburg in hohem Maße gegeben. Mit dem Beitritt der HSU/UniBw H zum Hamburger PIER+-Programm, einem Forschungsverbund aus 22 universitären und nicht-universitären Forschungseinrichtungen, sei der wissenschaftliche Austausch in vordringlichen Forschungsfeldern der Gegenwart institutionalisiert worden.
„Für Hamburg als Wissenschaftsstandort ist die HSU zu einer wichtigen Partnerin geworden, wenn es darum geht, die Wirtschaft zu stärken und die Transformation in eine Smart City voranzutreiben“, sagte Özoğuz. Und mit dem von ihr und der Führungsakademie der Bundewehr getragenen „German Institute for Defence Studies “ (GIDS) stelle sie sich den wissenschaftlichen Herausforderungen im Bereich der gemeinsamen Sicherheitsvorsorge.
Der Bundestagsabgeordnete Florian Hahn sprach als Ehrensenator der Universität der Bundeswehr München ein Grußwort.
Gemäß dem seit 1838 im Kern unveränderten militärmusikalischen Zeremoniell waren mehr als 250 Soldatinnen und Soldaten in den Festuniformen der Marine, des Heers und der Luftwaffe im Hof des Verteidigungsministeriums angetreten, um den Mitarbeitenden der beiden Universitäten – vertreten durch Prof. Dr. Klaus Beckmann, Präsident der HSU/UniBw H, und Prof. Dr. Dr.-ing. Eva-Maria Kern, Präsidentin der UniBw M, sowie durch Führungskräfte und Studierende aus beiden Häusern, die Ehre zu erweisen.
Auf Wunsch der Geehrten spielte das Stabsmusikkorps der Bundeswehr unter Leitung von Oberstleutnant Reinhard Kiauka den Marsch „Gruß an Hamburg“, den „Bayerischen Defiliermarsch“ und „Viribus Unitis“ von Josef Bach.
In loser Folge stellen wir an dieser Stelle Persönlichkeiten vor, die Schlüsselpositionen an der Universität neu besetzt haben. Die Reihe steht dabei nicht immer im Zusammenhang mit der chronologischen Reihenfolge der Berufungen.
Prof. Dr. theol. habil. Gerhard Schreiber
Gerhard Schreiber studierte von 1997 bis 2004 Evangelische Theologie (Pfarramt) in Neuendettelsau, München und Heidelberg. Anschließend arbeitete er als Gastwissenschaftler am Søren-Kierkegaard-Forschungszentrum in Kopenhagen, bevor er von 2009 bis 2016 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie und Religionsphilosophie der Goethe-Universität Frankfurt/Main tätig war. 2012 promovierte er mit einer Arbeit zur Glaubenstheorie Søren Kierkegaards. Prof. Schreiber übernahm 2015 eine Erasmus-Gastprofessur am Institut für Philosophie der Universität von Island. Von 2016 bis 2023 war er als Akademischer Rat auf Lebenszeit am Institut für Theologie und Sozialethik der Technischen Universität Darmstadt tätig.
2022 übernahm er die Vertretung der Professur für Systematische Theologie und Hermeneutik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Im selben Jahr habilitierte er sich mit einer Arbeit zu Sexualität und Gewalt. Bevor er 2023 an die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) berufen wurde, verwaltete er die Professur für Systematische Theologie und Wissenschaftskulturdialog an der Leuphana Universität Lüneburg.
Forschungsschwerpunkt: angewandte Ethik, KI- und Digitaltechnologien im interdisziplinären Wissenschaftsdiskurs
Zu den Forschungsschwerpunkten der Professur gehören Grundlagen und Gegenwartsfragen der angewandten Ethik, Künstliche-Intelligenz- (KI) und Digitaltechnologien und Anthropologie im interdisziplinären Wissenschaftsdiskurs. Als im internationalen Vergleich einzigartig und inhaltlich stimmig bewertet Prof. Schreiber die mit der neuen Teildomination „Sozial- und Technikethik“ angezeigte Aufgabenbestimmung. Die Professur habe eine dezidiert integrative Perspektive, sie sei grundsätzlich interdisziplinär und anwendungsorientiert ausgerichtet, so Prof. Schreiber. Ebenso sei sie auf den Diskurs mit außertheologischen Wissensbeständen vor dem Hintergrund sich wandelnder gesellschaftlicher Realitäten angelegt.
Gerhard Schreiber ist Mitglied verschiedener Forschungs- und Projektgruppen im Bereich KI und Digitaltechnologien sowie Co-Direktor des internationalen JBIC Centre for Health Consumer Ethics and Evidence-Based Gender Health Care.