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Bestätigter COVID-19-Fall: Helmut-Schmidt-Universität stellt Betrieb ein

HSU

13. März 2020

Hamburg, 12.03.2020. Das Präsidium der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr (HSU / UniBwH) wurde am 12.03.2020 vom Sanitätsversorgungszentrum Hamburg-Mitte über einen bestätigten Corona-Fall am Hochschulcampus in Kenntnis gesetzt. Nach einer temporären Totalsperrung des Campus erteilte die zuständige Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Nord dem Universitätspräsidenten Prof. Dr. Klaus Beckmann die Weisung, den Hochschulbetrieb vorerst bis zum 14. April 2020 einzustellen. Die Kontaktpersonen des Infizierten wurden kontaktiert und in häusliche Absonderung geschickt. Ein Großteil der zivilen Mitarbeiter*innen, des militärischen Personals sowie der Studierenden wurde veranlasst, den Campus zu verlassen und ins Homeoffice zu gehen. Sie sind aufgerufen, soziale Kontakte zu minimieren. Ein Stabsteam um den Universitätspräsidenten sorgt für die weitere Erreichbarkeit der HSU / Uni BwH.

Ansprechpartner für die Medien

Pressestelle, Florian Köfler Tel. 040 6541-3301, E-Mail [email protected]

China – Chance der Kooperation oder unterschätzter Gegenspieler?

HSU

2. März 2020

Die Debatte um eine Beteiligung chinesischer Technologien an europäischen 5G-Netzen einerseits und die restriktive Haltung unserer transatlantischen Partner andererseits ist ein prominentes Beispiel für das Spannungsfeld, in dem sich die Europäische Union derzeit zwischen den beiden Weltmächten befindet. Welche wirtschafts-, sicherheits- und gesellschaftspolitische Rolle Deutschland in diesem hegemonialen Wettstreit einnimmt oder gar zukommt, war am 27.02.2020 Gegenstand einer prominent besetzten Diskussionsveranstaltung an der Helmut-Schmidt-Universität.

Organisiert wurde die Veranstaltung von Studierenden der IG Sicherheitspolitik an der HSU und dem Hanseatischen Arbeitskreis für Sicherheitspolitik –  eine Kooperation von HSU-Studierenden, der Hamburg School of Business Administration und der Universität Hamburg. Die Studierendeninitiative konnte mit einem hochkarätigen Panel aufwarten: Staatsminister Niels Annen (Staatsminister beim Bundesminister des Auswärtigen), MdB Jürgen Trittin (Bundesminister a. D. und Mitglied des Bundestages Bündnis 90/Die Grünen), Botschafter Ekkehard Brose (Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik), Nils Haupt (Leiter Unternehmenskommunikation bei Hapag-Lloyd) und Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Mechthild Leutner (Direktorin des Konfuzius-Instituts an der FU Berlin) verdeutlichten auf einem facettenreichen Ritt durch die chinesisch-europäischen Beziehungen, dass Chinas globales Wirtschaftsengagement massive Auswirkungen auf den europäischen Integrationsprozess und unsere liberale Gesellschaftsordnung haben dürfte. Univ.-Prof. Dr. Michael Staack, Professor am HSU-Lehrstuhl für Theorie und Empirie der Internationalen Beziehungen, moderierte die Veranstaltung durch vier Kapitel und spannte den Bogen zwischen akademischen Betrachtungen und Einschätzungen aus der politischen und industriellen Praxis:

·         China als Wirtschafts- und Technologieweltmacht

·         Chinas Gesellschaftspolitik

·         Chinas Aufstieg und globale Machtverschiebungen

·         Sicherheitspolitik

Pascal du Hamél, neben Anthony Müller, einer der Masterminds hinter der studentischen Initiative, schickte bereits in seinem Grußwort voraus: „Der heutige Abend ist als Auftaktveranstaltung zu sehen. Wir wollen auch zukünftig den sicherheitspolitischen Austausch fördern und gesamtgesellschaftlich verankern. Es war uns sehr wichtig, Referenten aus verschiedenen Teilen der Fachwelt zu gewinnen, um eine kontroverse Debatte zu ermöglichen und mannigfaltige Perspektiven abzubilden.“ Weitere Veranstaltungen sind in Planung.

Eine Auswahl an O-Tönen des Abends:

„Die Verflechtungen der deutschen und chinesischen Volkswirtschaften sind sehr eng. China betreibt die größten Logistikdrehscheiben der Welt und investiert mit der „Belt and Road“-Initiative massiv in europäische Häfen wie jenem von Piräus. Die Expansion Chinas in Europa ist nicht mehr aufzuhalten.“ – Nils Haupt auf die Frage, ob Decoupling eine europäische Antwort auf Chinas Außenhandelspolitik sein kann.

„Wir dürfen nicht in die Falle tappen, ein neues Feindbild zu zeichnen, wie wir es damals im Kalten Krieg taten. Aber wir müssen illusionslos analysieren, wie China aktuell die Europäische Union verändert.“ – Staatsminister Niels Annen warnt die Mitglieder der EU davor, sich von China wirtschaftspolitisch auseinanderdividieren zu lassen.

„Es geht im chinesischen Sozialkreditsystem nicht darum, Verhalten zu dokumentieren, sondern das Verhalten einzelner zu prognostizieren. „Big Data“ ermöglicht erstmals ein solches System.“ – MdB Jürgen Trittin über die technologischen Voraussetzungen des chinesischen Überwachungsstaates.

„Medial wird das Verhältnis zwischen dem Westen und China häufig zu einem Kampf der Systeme hochstilisiert, doch wir müssen auch sehen, dass es Parallelen zu unserer marktwirtschaftlichen Ordnung gibt.“ – für Univ.-Prof. Dr. Mechthild Leutner stehen hinter unterschiedlichen Methoden der beiden Systeme häufig vergleichbare regulative Absichten.

„China hat legitime Wirtschaftsinteressen und ist bedacht darauf, diese infrastrukturell und finanziell durchzusetzen. Das chinesische Investitionsprogramm schafft jedoch Abhängigkeiten, die Auswirkungen auf das politische Handeln von finanziell bedrängten Staaten haben können.“ – Botschafter Ekkehard Brose über die sicherheitspolitischen Implikationen des chinesischen Investitionsprogrammes.

MainMUN 2020: Internationale Beziehungen im Modellmaßstab

HSU

26. August 2020

Hitzige Debatten, unzählige Gespräche, Vor- und Zurückrudern und das Bangen um gemeinsame Resolutionen: Eine interdisziplinäre Studierendendelegation der HSU nahm vom 13. bis 16. Februar 2020 an der MainMUN 2020 der Goethe Universität Frankfurt teil. Der Auftrag: Wahrung des Weltfriedens, Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit und Durchsetzung der Menschenrechte – im Modellmaßstab.

MUNs (Model United Nations) sind UNO-Planspiele, die Studierenden die Organisationsstrukturen und Entscheidungsprozesse der Vereinten Nationen nahebringen sollen. Die Teilnahme an MUN-Kongressen wird alljährlich an der Helmut-Schmidt-Universität vom studentischen Verein HSU-MUN e.V. organisiert und in Vorbereitungsseminaren am Institut für Politikwissenschaft unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Annette Jünemann fachlich begleitet. Die MainMUN war nach der HamMUN bereits der zweite MUN-Kongress in diesem Projektzyklus, der mit der elbMUN in Dresden im April 2020 seinen Abschluss finden wird.

Als studentische Initiative wird die MUN-Teilnahme grundsätzlich von drei Delegierten aus dem Vorjahr organisiert. Oberfähnrich zur See Vicky Stöpler, eine der diesjährigen Vorständ*innen im Verein HSU-MUN e.V. und bereits erfahrene MUN-Delegierte, sieht die Lernmethode als praxisnahen Bestandteil des Curriculums: „Das Projekt MUN ist eine sinnvolle Veranstaltung, die jungen Offiziersanwärter*innen und Offizieren Einblick in die Mechaniken internationaler Organisationen des Völkerrechts gibt und gegenwärtige Spannungsfelder der internationalen Politik erlebbar macht.“ An Stöplers Seite kümmert sich Leutnant Simon Kutzner im Vereinsvorstand um die militärische Organisation und Durchführung der MUN-Teilnahme. Leutnant Hagen Clement ist als Kassenwart in diesem Jahr für die finanzielle Planung verantwortlich.

Der übliche MUN-Ablauf sieht vor, dass den Studierenden zu Beginn jeweils ein Staat und ein UN-Ausschuss zugewiesen wird. Die Standpunkte des Staates werden skizziert und in ein realistisches „Position Paper“ gegossen. Das Dokument bildet die Grundlage für einen authentischen Politikfindungsprozess. Davon ausgehend werden in Gremiendebatten Koalitionen mit anderen Staaten gesucht, gemeinsames Handeln festgelegt und Resolutionen abgestimmt. Die thematische Bandbreite reichte auf der MainMUN von Meeresverschmutzung über Informationssicherheit bis hin zu nachhaltiger Ernährungssicherung.

All das erfordert schnelle Einarbeitung in die Fachmaterie der jeweiligen Ausschüsse, interkulturelle Kompetenz, Ausdauer und Kompromissfähigkeit. Skills, die HSU-Absolvent*innen als zivile oder militärische Führungskräfte benötigen werden. Das studentische Projekt wird aus diesem Grund von akademischer Seite mitgetragen und vom Studierendenbereich in der Planung und Durchführung unterstützt.

Besuch der Synagoge ‚Hohe Weide‘

HSU

26. August 2020

Studierende der Bildungs- und Erziehungswissenschaft und der Politikwissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg besuchten die Synagoge ‚Hohe Weide‘ der jüdischen Gemeinde in Hamburg. Der Besuch war Teil einer lebenskundlichen Reihe des evangelischen Militärdekans ThDr. Michael Rohde. Diese widmet sich den drei großen monotheistischen Weltreligionen und zielt auf die Förderung interkultureller Kompetenzen ab.

Eingedenk der zahlreichen Anschläge und Übergriffe gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland wollten die Studierenden mit diesem Besuch ein Zeichen setzen. Es war auch dem Präsidenten der Universität, Prof. Dr. Klaus Beckmann, ein besonderes Anliegen, seine Solidarität zu bekunden und die Gruppe zu begleiten.

Der Präsident brachte ein spezielles Gastgeschenk mit: Ein per 3D-Druck im OpenLab der HSU gefertigtes Modell einer Tora-Rolle. Das Seminar selbst war zweigeteilt: Zunächst hatte der evangelische Militärdekan ThDr. Michael Rohde die Studierenden an die theologischen Kernelemente des Judentums herangeführt, bevor alle gemeinsam die Synagoge besuchten. Den Besuch leitete der Landesrabbiner der jüdischen Gemeinde Hamburgs, Shlomo Bistritzky. Die Studierenden bekamen die Gelegenheit, sich über jüdisches Leben in Hamburg zu informieren und sich zu interreligiösen Fragen auszutauschen.

Die Soldatinnen und Soldaten und der Präsident der HSU bedanken sich ganz herzlich für die Einladung!

HSU-Präsident Prof. Dr. Klaus Beckmann überreichte dem Landesrabbiner der Freien und Hansestadt Hamburg Shlomo Bistritzky ein per 3D-Druck im OpenLab der HSU gefertigtes Modell einer Tora-Rolle.
HSU-Präsident Prof. Dr. Klaus Beckmann überreicht Hamburgs Landesrabbiner Shlomo Bistritzky ein per 3D-Druck im OpenLab der HSU gefertigtes Modell einer Tora-Rolle.

Ausstellungseröffnung „Frieden geht anders!“

HSU

19. Februar 2020

Am 2. März 2020 um 18:00 Uhr lädt die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität zur Eröffnung der multimedialen Ausstellung „Frieden geht anders! Alternativen zum Krieg“, die von einem interdisziplinären Team im Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau konzipiert wurde und bis 30. April 2020 an der Universität der Bundeswehr Hamburg zu sehen sein wird.

Leymah Gbowee, liberianische Bürgerrechtlerin und Politikerin
Leymah Gbowee, liberianische Bürgerrechtlerin und Politikerin

„Da brauchen wir Militär!“, so lautet häufig die medienwirksam vorgebrachte Forderung, wenn ein gewaltsamer Konflikt soweit eskaliert ist, dass Menschenrechte massiv verletzt werden, Opferzahlen steigen und Flüchtlingsströme nicht mehr ignoriert werden können. Doch die Erfahrung zeigt, dass der Einsatz militärischer Mittel allein oft nicht reicht, um Konflikte dauerhaft zu befrieden. Die Ausstellung „Frieden geht anders!“ identifiziert anhand von elf Konflikten im ausgehenden 20. Jahrhundert gewaltfreie Methoden, mit denen Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen verhindert oder beendet werden konnten. Die Beispiele stammen aus unterschiedlichen Weltregionen, doch die angewendeten Methoden sind grundsätzlich überall einsetzbar.

Die Ausstellung richtet sich vorrangig an Jugendliche und junge Erwachsene, die in kurzweilig aufbereiteten Ausstellungsstationen an zeitgeschichtliche Konfliktherde herangeführt werden und Methoden der gewaltfreien Konfliktlösung kennenlernen. Ob Friedensmarsch, Mediation, Diplomatie, Sexstreik oder Friedensgebet – die Schau will zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Konfliktbeilegungen im 21. Jahrhunderts beitragen.

Eröffnet wird die Ausstellung am Montag, dem 2. März 2020, um 18:00 Uhr, in der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität (Gebäude H1, Ebene 0).

Zum Programm der Ausstellungseröffnung geht es hier.