Gedenken an Helmuth James Graf von Moltke

HSU

5. Februar 2025

Hamburg. Studierende und Mitglieder der Katholischen Hochschulgemeinde versammelten sich in der Hauskapelle des Maximilian-Kolbe-Hauses, um des 80. Todestages von Helmuth James Graf von Moltke zu gedenken. Die Andacht, die pünktlich um 8 Uhr begann, bot einen Moment der Reflexion über das Leben und Wirken dieses bemerkenswerten Widerstandskämpfers. 

Helmuth James Graf von Moltke

Eindringlicher Impuls von Dr. Nassua

Dr. Nassua von der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg hielt dazu die Andacht. Er zeichnete das Bild eines Mannes, der trotz seiner adeligen Herkunft einen unkonventionellen Weg wählte. „Moltke trug einen großen Namen“, betonte Dr. Nassua. Trotz seiner berühmten Herkunft schlug er nicht den traditionellen militärischen Pfad seiner Familie ein. Stattdessen entschied er sich für eine juristische Laufbahn und widmete sein Leben dem Einsatz für Gerechtigkeit und internationales Verständnis. Diese Entscheidung, so Dr. Nassua, zeige Moltkes unabhängigen Geist und seine tiefe Verpflichtung gegenüber christlichen Werten.

Der Kreisauer Kreis – Vertrauen stiften

Deutschland war zerstritten und polarisiert. Ein Protestant sprach nicht mit einem Katholiken, ein Arbeiter nicht mit einem Offizier, ein Gewerkschafter nicht mit einem Aristokraten. Dr. Nassua schildert Moltkes Rolle im Kreisauer Kreis so: „Graf von Moltke sah das Böse kommen und zweifelte nicht an seinem Platz. Er lud sie alle ein nach Kreisau. Wer kam, vertraute ihm und seinem Wort. Und in diesem Kreis – dem Kreisauer Kreis – sprachen sie über die Zukunft und ein neues Deutschland in einem wiederaufgebauten Europa.“

Christlicher Glaube als Fundament

Die Anwesenden waren sichtlich bewegt, als Dr. Nassua Moltkes letzte Worte zitierte: „Ich stehe vor Freisler nicht als Protestant, nicht als Adliger, nicht als Preuße, nicht als Deutscher – sondern als Christ und als gar nichts anderes.“

Reflexion und Austausch beim Frühstück

Im Anschluss an die Andacht trafen sich die Soldatinnen und Soldaten zu einem gemeinsamen Frühstück. In angeregten Gesprächen diskutierten sie die Relevanz von Moltkes Vermächtnis für ihre eigene Berufsethik. Besonders seine Fähigkeit, Brücken zu bauen und über ideologische Gräben hinweg zu kommunizieren, wurde als wichtige Inspiration für den heutigen militärischen Dienst hervorgehoben. Die Teilnehmenden reflektierten darüber, wie Moltkes Prinzipien von Integrität und moralischer Verantwortung in der modernen Bundeswehr umgesetzt werden können. 

Das Gedenken an Helmuth James Graf von Moltke hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung an mutige Vorbilder wachzuhalten und ihre Werte in die Gegenwart zu tragen. 

Dr. Nassua beim Vortrag.
Dr. Nassua beim Vortrag.
Der Tisch ist gedeckt zum gemeinsamen Frühstück.
Der Tisch ist gedeckt zum gemeinsamen Frühstück.
Pater Peter Henrich tauscht sich gern mit den Studierenden aus.
Pater Peter Henrich tauscht sich gern mit den Studierenden aus.

Doreen Bierdel

Quelle: Katholische Militärseelsorge