Ans Licht: Geschlechter-Ungerechtigkeit in der Wissenschaft

HSU

15. Mai 2024

Veranstaltungsreihe der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg in Kooperation mit Pro Exzellenzia plus

Frauen in der Wissenschaft haben nach wie vor ungleiche Karrierechancen. Die Veranstaltungsreihe „Ans Licht“ der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) in Kooperation mit Pro Exzellenzia plus lenkt Aufmerksamkeit auf geschlechterspezifische Herausforderungen in der Wissenschaft, die nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Die Reihe beginnt am 29. Mai 2024 mit einem Auftakt zum Thema „Sichtbarkeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen.

Geschlechter-Ungerechtigkeit in der Wissenschaft: Die geschlechterspezifischen Herausforderungen für Wissenschaftlerinnen existieren nach wie vor, werden allerdings nicht angemessen beleuchtet. Die Veranstaltungsreihe „Ans Licht“, organisiert von der zivilen Gleichstellungsbeauftragten der HSU/UniBw H in Kooperation mit Hamburgs Karriere Kompetenzzentrum für Frauen, Pro Exzellenzia plus, lenkt Aufmerksamkeit auf die Themen Sichtbarkeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen, Machtmissbrauch, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext.

„Geschlechterungleichheit in der Wissenschaft ist ein Hindernis für Exzellenz“, erklärt Rebecca Stehling, die zivile Gleichstellungsbeauftragte der HSU/UniBw H. Ihr ist wichtig, mit der Veranstaltungsreihe Aufmerksamkeit für die Thematik zu schaffen: „Talentierte und leistungsfähige Wissenschaftlerinnen müssen die gleichen Chancen erhalten, wie ihre männlichen Kollegen. Nur so können sie ihr volles wissenschaftliches Potenzial entfalten und die Anerkennung erhalten, die ihnen zusteht. Dies gelingt nur in einem diskriminierungs- und vorurteilsfreien akademischen Umfeld.“

Wahrnehmung von Frauen in der Wissenschaft

Wissenschaftliche Leistungen von Frauen und Männern werden unterschiedlich wahrgenommen und bewertet – darauf deuten verschiedene Studien hin. Männliche Kollegen erscheinen dabei tendenziell bevorteilt gegenüber ihren weiblichen Kolleginnen.

„Um als Frau als kompetent wahrgenommen zu werden, muss man mehr tun als die männlichen Kollegen“, berichtet eine Wissenschaftlerin** der HSU/UniBw H aus ihrer eigenen Erfahrung. Das sei ein strukturelles Problem: Es beginne bei den Studierenden, über Kollegen bis zur Außenwahrnehmung.

„Selbst wenn ich in Meetings aktiv teilnehme und mich mehrfach einbringe, fragen mich Kollegen hinterher oft, wo ich eigentlich gewesen sei“, berichtet eine Forscherin der HSU/Uni Bw H.

Dieser männliche Bias in der Leistungs- und Exzellenzwahrnehmung führt mit dazu, dass viele fähige und talentierte Wissenschaftlerinnen das Hochschulsystem wieder verlassen und damit ihr Potenzial in Forschung und Lehre verloren geht.

(Fehlende) Sichtbarkeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen

Mit diesem „Drop-Out“ in Zusammenhang steht die Beobachtung, dass Frauen als PostDoc oder Juniorprofessorin oft nur unzureichend sichtbar sind.

Die Auftaktveranstaltung zur Sichtbarkeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen am 29.05.2024 widmet sich daher der Frage: Was braucht es, Wissenschaftlerinnen und ihre innovativen Forschungsinhalte schon von Anfang an in ihrer Karriere sichtbar werden zu lassen?

Prof. Dr. Ute Klammer stellt Ergebnisse zu den genannten Themen und Fragen aus einer Interviewstudie und Workshops an verschiedenen Hochschulen im Rahmen des laufenden, von der Referentin geleiteten Forschungs- und Praxisprojekts EXENKO vor.

Anschließend besteht die Möglichkeit zum Vernetzen und Austauschen von Strategien und Best Practice für die eigene wissenschaftliche Karriere und Anregungen für die Hochschulstrukturen.

Auftaktveranstaltung „Ans Licht: Sichtbarkeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen“ am 29. Mai 2024, 13:30 – 15:00 Uhr, Thomas-Ellwein-Saal an der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg

Mehr Informationen und Anmeldung: https://www.hsu-hh.de/gleibziv/veranstaltungsreihe-ans-licht-sichtbarkeit-von-nachwuchswissenschaftlerinnen


Machtmissbrauch und Gewalt: Weitere Termine der Veranstaltungsreihe „Ans Licht“

** Die Wissenschaftlerinnen möchten nur anonym zitiert werden, da sie negative Reaktionen aus dem universitären Umfeld befürchten. Die Zitate stammen aus einem persönlichen Gespräch mit der Pressestelle.